Zentrale gegen dezentrale IT
Scharfe Kontroverse über IT-Organisation
„Der Trend hin zu Shared Services wirft ein Schlaglicht auf die Reife von CIO-Funktionen“, sagt Steve Hodgkinson, Research Director bei Ovum. Häufig wählten Firmen die Bündelung von Services und Ressourcen in einer auf Ebene der Unternehmensführung angesiedelten Einheit. „Es wird zu wenig daran gedacht, welche Veränderungen das in den CIO-Funktionen erfordert“, warnt Hodgkinson.
Koordination von Anfragen als Problem unterschätzt
Der Erfolg von Shared Services hänge von den Kunden ab. Dabei werde die Bedeutung von CIO-Funktionen bei der Priorisierung und Ordnung von Service-Bedarf oft unterschätzt. Die mögliche Folge: Beim Shared Service-Provider landen unkoordinierte und fragmentierte Anfragen, was zu unzufriedenen Kunden führt und die Nachhaltigkeit des Modells gefährdet.
Die Reifeprüfung besteht die CIO-Funktion im Unternehmen demgegenüber, wenn ein Gleichgewicht zwischen den Ansprüchen aus den Fachbereichen und den Kapazitäten des Shared Services-Providers hergestellt werden kann. Auf dieser Basis erst kann strategisch und mit Blick auf das Gesamtunternehmen über Shared Services entschieden werden. Anders gesagt: Die „reife“ Anleitung durch den CIO ermöglicht erst „intelligentes“ Kundenverhalten.
Anhaltender Erfolg einer Shared Services-Strategie ist – so das Credo von Ovum – abhängig von Aufgabenstellung, Reichweite der Aktivitäten und unternehmensweitem Einfluss der CIO-Funktion. Genau diese drei Komponenten sind auch allgemein die Eckpfeiler des CIO-Reife-Modells, mit dem Ovum die Diskussion um die Rolle des CIOs anstoßen will.
Weil sowohl voll zentralisierte wie auch voll dezentralisierte IT-Ansätze nach dem Befund der Analysten mehr Kosten und Risiken als Vorteile mit sich bringen, bleibt für den CIO die Optimierung der IT-Performance im gesamten Unternehmen eine ständige Herausforderung.