IP-Zentrum
Schritte zur Einheit
Konvergenznetz für Europa
Lange sorgte die Vorstellung, dass Telefonstrukturen auf den Computer migrieren, für Stirnrunzeln - bei den Nutzern wegen der schlechten Sprachqualität der Computertelefonie per Voice over IP, bei den Sicherheitsverantwortlichen wegen der Angst vor Hackerangriffen. "Natürlich standen auch die Themen Sicherheit und Verfügbarkeit ganz oben auf der Agenda des Projekts", sagt Systemarchitekt Clark. Eine Ausfallsicherheit von 99,999 Prozent sichert Avaya vertraglich zu. Die auf einem Linux-Betriebssystem aufgesetzten Anwendungen laufen vierfach gespiegelt auf vier redundanten Prozessoren. Maximal sechs Minuten pro Jahr kann die Anlage nach Herstellerangaben ausfallen. Zudem arbeitet Avaya zur Abwehr von Hackerangriffen mit Verschlüsselungen.
Gartner prognostiziert IP-Telefonie-Boom
Das Beispiel Eurohypo zeigt, wie sich der Markt für IP-Konvergenzprodukte gewandelt hat. Zwar geht die Gartner Group davon aus, dass 2005 rund 45 Prozent der neu installierten Telefonleitungen IP-basiert arbeiten (2000 waren es noch 2 Prozent); doch nach Ansicht von Marktbeobachtern verläuft die Umstellung anders, als von den Herstellern geplant: Einige Jahre lang hätten Anbieter wie Avaya, Siemens und andere Netzwerkausrüster vergebens gehofft, dass Unternehmen ihre alten Telefonanlagen zugunsten smarter IP-Netzwerklösungen einmotten. Schließlich hätten sie aber erkennen müssen, dass dies nicht den Vorstellungen der Unternehmen entspricht. "Wenn Sie ein Auto haben, das 250000 Kilometer gelaufen ist, fällt es nicht schwer, es zu ersetzen; aber warum sollte man ein neues Modell ohne Kratzer einfach so aufgeben?", fragt Eurohypo-Spezialist Clark.
Die Antwort der Konvergenzanbieter liegt in Lösungen, die auf bestehende Telefonanlagen und Computersysteme aufsetzen. Das erlaubt die schrittweise Umstellung auf ein Konvergenznetz, in dem dann irgendwann die letzte klassische Telefonanlage abgeschaltet werden kann.