Banken müssen neue Geschäftsmodelle entwickeln
SEPA-Chancen bleiben ungenutzt
Der Analyse zufolge sind nur rund ein Fünftel der BankenBanken bis zum 1. Januar 2008 gut auf den Start der SEPA vorbereitet. "Zu wenig Banken erklären Auslandstransaktionen zu ihrem Kerngeschäft und sichern sich als First Mover ihren Anteil am europäischen Zahlungsverkehr", sagt Hans-Willi Hüsch, Vice President Banking Division bei Tieto Enator Deutschland. Indem die Finanzdienstleister nur die Mindestanforderungen von SEPA erfüllen, würden sie die Chance auf neue Kunden und neue Märkte verschenken. Top-Firmen der Branche Banken
Die abweisende Haltung der Banken führt dazu, dass sich nur 15 Prozent der führenden Unternehmen und Organisationen der öffentlichen Hand von ihrer Bank in der Umstellung auf SEPA aktiv betreut fühlen. Trotzdem sind zwei Drittel der Befragten mit der Situation zufrieden, was an der geringen Erwartung der Firmen liegen könnte.
44 Prozent der Unternehmen erhoffen sich von dem neuen Zahlungsverkehrssystem niedrigere Kosten für Auslandstransaktionen und rund 42 Prozent eine Prozessoptimierung. Mehr als zehn Prozent wollen zusammen mit ihrer Bank über Mehrwertleistungen, wie beispielsweise durchgängige elektronische Rechnungsstellung, neue Potenziale erschließen. Trotz der geringen Vorbereitungen möchten mehr als zwei Drittel der befragten Finanzhäuser ihren Marktanteil an Auslandstransaktionen vergrößern oder zumindest halten.
Innovations-Management wird vernachlässigt
Im Ranking der künftigen Herausforderungen bilden die Optimierung von Geschäftsprozessen und das Innovations-Management das Schlusslicht. So weisen drei Viertel aller Innovationsprojekte bei den befragten Banken eine Laufzeit von weniger als sechs Monaten auf. Das ist ein weiterer Hinweis auf das zögerliche Verhalten bei SEPA. Das Zahlungsverkehrssystem erfordert nämlich eine langfristige Innovationsstrategie und zum Teil völlig neue Geschäftsmodelle.