Verkauf von SBS ist vom Tisch

Siemens rettet seine Tochter

16.10.2006
Von Tanja Wolff

In diesem Zusammenhang verhandelt Siemens zurzeit mit den Belegschaftsvertretern und der IG Metall. Das Unternehmen will den für die Regionalorganisation Deutschland bestehenden Ergänzungstarifvertrag auch auf die bisherige SBS anwenden. Doch die IG Metall will sich angesichts des Streits um die Pleite von BenQ Mobile nicht auf Zugeständnisse bei SBS einlassen.

Mehr Möglichkeiten für SBS

"Ich finde es sehr positiv, dass sich Siemens zum ersten Mal seit Jahren dazu bekennt, wie wichtig SBS für das Unternehmen ist", sagt Christophe Chalons, Geschäftsführer von PAC Deutschland. Die Entwicklung wirke sich positiv auf die Kunden und Mitarbeiter von SBS aus.

Dank des Zusammenschlusses würden sich mehr Möglichkeiten bei großen Projekten für SBS ergeben. Beispielsweise könne sich der IT-Dienstleister durch die Bündelung mit PSE und SISL, die beide stark in den Bereichen der technischen IT sind, in diesem speziellen Markt sowie im Bereich der Integration zwischen der kommerziellen und der technischen IT besser positionieren.

Bereits in den vergangenen Quartalen habe sich SBS operativ der Nulllinie genähert. "Meines Erachtens ist die Firma wieder gesund", sagt Chalons. Der positive Trend setze sich jetzt noch weiter fort. Dank SIS könne SBS mit neuen Delivery-Angeboten wachsen und seine Strategie weltweit ausrichten. "Die Strategie ist auf jeden Fall die richtige, jetzt muss die Integration vorsichtig geplant, aber konsequent umgesetzt werden."

Keine Lösung aller Probleme

Katharina Grimme, Leiterin der deutschen Ovum-Niederlassung, findet dagegen, dass man die Entwicklung nicht überbewerten sollte. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Frage ist, ob das ausreicht, um SBS beziehungsweise SIS in die schwarzen Zahlen zu bringen", sagt Grimme. Es handele sich nicht um eine dramatische Neuausrichtung, sondern vielmehr um eine Weiterentwicklung der Strategie, die Fähigkeiten von SBS zu stärken.

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