CIO des Jahres


Ex-CIO Fedor Ruhose

So digitalisiert sich Rheinland-Pfalz

Land und Kommunen arbeiten gemeinsam daran, Prozesse zu optimieren und moderne Services für Bürgerinnen und Bürger anbieten zu können.
  • CIO des Jahres 2024 - Finalist in der Kategorie Public Sector
  • Standardisierte und agile Prozesse seit Januar 2024
  • OZG-Readiness-Check für Kommunen
Fedor Ruhose - bis Juli 2024 Beauftragter für Informationstechnik und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz,
Fedor Ruhose - bis Juli 2024 Beauftragter für Informationstechnik und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz,
Foto: MASTD/ Jana Kay

Ein Bundesland ist kein normaler Arbeitgeber und dennoch unterscheidet es sich in gewissen Punkten nicht von der freien Wirtschaft. So verfügt auch das Land Rheinland-Pfalz über einen CIO und CDO, auch wenn die betreffende Person einen anderen Titel trägt. Dieser lautet Beauftragter für Informationstechnik und DigitalisierungDigitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz und wurde bis Juli 2024 von Fedor Ruhose getragen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Tätig war er beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz (MASTD RLP) und hatte hier 228 Kolleginnen und Kollegen. Er war mitverantwortlich für den MASTD-Doppelhaushalt, welcher auf rund 6,3 Milliarden Euro beziffert ist. Davon entfallen 536,7 Millionen Euro auf das IT-BudgetIT-Budget. In den kommenden Jahren erfolgt hier noch einmal ein Aufwuchs, da derzeit Haushaltsverhandlungen für die kommenden zwei Jahre laufen. Alles zu IT-Budget auf CIO.de

Budget für Innovation

Etwa 32 Prozent (60,5 Millionen Euro) werden deshalb auch bei Landesdienstleistern neuen und innovativen Projekten zugeordnet. Die restlichen 68 Prozent kommen bei bereits laufenden Initiativen zum Einsatz.

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Die IT-Strategie zielt darauf ab, dass der Staat trotz Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Bedrohungslagen handlungsfähig bleibt. Gleichzeitig muss die Digitalisierung möglichst reibungslos vonstattengehen, wird das staatliche MIRT (Mobile Incident Response Team)-rlp doch von 45.100 Mitarbeitenden genutzt.

Im Fokus der Digitalisierung stehen hierbei digitale Services, um Verwaltungsprozesse zu vereinfachen, Mitarbeitende mit moderner Technik auszustatten und die Informationssicherheit zu stärken. Eine ressortübergreifende Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT fördert dabei den Austausch und unterstützt die Transformation.

CIO als Treiber der Transformation

Ruhose hat seine Aufgabe als CIO darin gesehen, eine Vision für den digitalen Wandel zu entwickeln, Kooperationen zu fördern und darauf zu achten, dass ProjekteProjekte effizient und zielgerichtet umgesetzt werden. Der IT-Chef ist mittlerweile Chef der Staatskanzlei und sein Nachfolger als CIO ist Dr. Denis Alt. Alles zu Projekte auf CIO.de

Die Rolle beschreibt Ruhose so: "Als Landes-CIO, der Verantwortung für die Landes-IT, aber auch die Transformation der Verwaltung in Rheinland-Pfalz insgesamt trägt, ist man nicht rein IT-Führungskraft, sondern auch Organisationsentwickler." Dafür gelte es, Professionen und Perspektiven zu vereinen, Kooperationen zu ermöglichen und tragfähige Bündnisse zu schließen.

Initiative "Digital.Zusammen.Wachsen"

Die rheinland-pfälzische Initiative, die die digitale Transformation vorantreibt und von ihm initiiert wurde, fasst Ruhose unter dem Namen "Digital.Zusammen.Wachsen." zusammen. Es handelt sich hierbei um ein Rollout-Programm für zentrale digitale Leistungen der digitalen Verwaltungen (Einer-für-Alle [EfA]-Rollout). Im Rahmen dieses Programmes arbeiten Kommunen sowie Land Hand in Hand zusammen und treiben die Verwaltungsdigitalisierung voran.

Erste Erfolge gibt es bereits, weiß Ruhose zu berichten: So schaffen die standardisierten und agilen Prozesse seit Januar 2024 spürbare Vorteile überall im Land und machen alle Mitarbeitenden zu Transformatoren.

Hilfe bei der Umsetzung und Vernetzung erhalten die Kommunen von den Unterstützungsteams und Praxisgruppen. Zusätzlich bietet ein OZG (Onlinezugangsgesetz)-Readiness-Check individuelle Handlungsempfehlungen für Transformationsprozesse.

Nur ein digitaler Staat funktioniert

Ruhose bezeichnet auch in seiner neuen Rolle die DigitalisierungDigitalisierung und Modernisierung der Verwaltung in Rheinland-Pfalz als entscheidend für die Handlungsfähigkeit des Staates. Deswegen hat das EfA-Rollout-Programm von Rheinland-Pfalz das Ziel, bis Ende 2024 flächendeckend digitale Verwaltungsdienste in fast 200 Verwaltungen einzuführen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

So fördert das Programm die behördenübergreifende Vernetzung, schafft transparente Kommunikationsstrukturen und finanziert EfA-Dienste sowie Schnittstellen. Ein "Bottom-up"-Ansatz soll dabei die Anbindung für Kommunen erleichtern.

Gutes Mentoring ist der Schlüssel zum Erfolg

Unterstützt wird dieser Ansatz durch eine Digitale Bildungsoffensive mit 2.750 Bildungsgutscheinen. Finanziert wird das Projekt mit einem jährlichen Budget von 3,5 Millionen Euro und läuft noch bis 2026. Es umfasst 31 Mitarbeitende und nutzt IT-Lösungen wie Confluence und Civento.

Was allgemeines Mentoring angeht, hat der ehemalige CIO drei Ratschläge:

  • "Mach keine Kompromisse bei der Zielformulierung. Digitale Transformation lebt von konkreten Zielen, die es zu erreichen gilt."

  • "Mach Kompromisse auf dem Weg zum Ziel. Transformationsprozesse benötigen Kulturwandel. Dafür kann es sinnvoll sein, auch auf Nebenpfaden zum Ziel zu kommen."

  • "Sei nachsichtig mit dir selbst und mit anderen. Nachsichtigkeit ist eine der zentralen Eigenschaften, die es braucht, um dauerhaft den Wandel zu gestalten."

Was Rheinland-Pfalz digital bewegt

Zusätzlich kommt noch ein "Special Impact"-Programm zum Einsatz, welches sich auf mehrere zentrale Themen der digitalen Transformation in Rheinland-Pfalz konzentriert:

  1. Vernetzung und Kollaboration: Behördenübergreifender Wissensaustausch und effiziente Strukturen fördern die digitale Zusammenarbeit.

  2. Transparenz: Offene Kommunikation auf einer gemeinsamen Plattform.

  3. Finanzierung: Das Land übernimmt die Kosten für Betrieb und Weiterentwicklung der EfA-Dienste.

  4. Bottom-up-Ansatz: Anbindungsprozesse werden aus der Perspektive der Kommunen gestaltet.

Wichtige Maßnahmen umfassen eine Digitale Bildungsoffensive, um fehlende digitale Kompetenzen in den Verwaltungen aufzubauen, sowie die Förderung von Innovationen und Cyber-Resilienz durch Sicherheitschecks und Kooperationen.

Rheinland-Pfalz legt zudem großen Wert auf Diversity und Inklusion in der Digitalisierung, um allen Menschen den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen. Customer Experience wird durch End-to-End digitalisierte Dienstleistungen verbessert. Cloud-Technologien spielen eine zentrale Rolle, um die Flexibilität und Skalierbarkeit digitaler Lösungen zu fördert.

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