Martin Peuker
So fördert der Charité-CIO Innovationen
Eine KI verarbeitet Patienteninformationen - damit wären wir direkt beim Datenschutz. Der ist ja im Gesundheitswesen ein besonders sensibles Thema. Wie stellen Sie sicher, dass die Daten sowohl im Digital Hub als auch in der Charité geschützt sind?
Martin Peuker: Der Schutz sensibler Patientendaten hat für uns höchste Priorität.
Eigene Rechenzentren und Cloud
Für die Speicherung von Patientendaten setzen wir auf eigene Data Center und zunehmend auch auf Cloud-Lösungen. Denn ich bin überzeugt davon, dass Cloud-Anbieter ein noch höheres Sicherheitsniveau bieten können als wir selbst. Die Regulatorik hat sich in den letzten Jahren dahingehend weiterentwickelt, dass die Nutzung von Cloud-Lösungen im Gesundheitswesen nun einfacher möglich ist.
Apropos Cloud, beim CIO des Jahres vor vier Jahren setzten Sie große Hoffnungen in das Gaia-X-Projekt. Wie stehen Sie heute dazu?
Martin Peuker: Gaia-XGaia-X hat bisher noch nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Es mangelt an konkreten Anwendungen und Funktionen, die den Mehrwert des Projekts für die Anwenderinnen und Anwender demonstrieren. Alles zu Gaia-X auf CIO.de
Gaia-X fehlen noch Anwendungen
Dennoch glaube ich weiterhin an das Potenzial von Gaia-X. Die Initiative hat gezeigt, dass eine europaweite Zusammenarbeit im Bereich der Dateninfrastruktur möglich ist. Gerade im Gesundheitswesen ist Interoperabilität ein wichtiges Thema. Gaia-X könnte dazu beitragen, dass Patientendaten nahtlos und sicher zwischen verschiedenen Einrichtungen und Ländern ausgetauscht werden können.
Wenn Sie auf das Projekt Digital Hub zurückblicken, welche "lessons learned" würden Sie anderen Unternehmen mit auf den Weg geben?
Martin Peuker: Die wichtigste Lektion, die wir gelernt haben, ist die Bedeutung von Transparenz und Kommunikation. Man muss die Mitarbeiter von Anfang an in den Wandel einbeziehen.
Mitarbeiter einbeziehen
Sie müssen ihnen die Vorteile der neuen Arbeitsweise klar kommunizieren. Und jetzt lachen Sie nicht, der Change beginnt schon bei der Farbwahl der Schreibtischplatte, bei der Sie die Mitarbeiter mitnehmen müssen.
Außerdem ist es wichtig, den Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, die neue Arbeitsumgebung zu erleben und den Mehrwert selbst zu erfahren. Nur so kann man Vorbehalte abbauen und die Akzeptanz für ein solches Projekt erhöhen.