10 Cloud-Fails
So versenken Sie Ihr Unternehmen
Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Über den Wolken scheint zwar öfter mal die Sonne, darunter geht’s aber mitunter recht stürmisch und bei Zeiten auch ziemlich unheilvoll zu. Diese Aussage lässt sich ohne Probleme auch auf Cloud ComputingCloud Computing übertragen. Auf der Sonnenseite steht eine Vielzahl von Benefits, wie erhöhte Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit. Die andere, dunkle Seite der Cloud, hat es aber auch in sich: Schon ein einziger Fehler, ein übersehenes Detail, eine Fehlkalkulation, kann zur Business-Katastrophe führen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de
Wenn Sie also auf eine Cloud-Transformation Wert legen, die einen Benefit-Regen auf Ihr Unternehmen niederprasseln lässt, statt rote Tinte und gerichtliche Klagen, sollten Sie die folgenden zehn Fehler in Zusammenhang mit der Cloud um jeden Preis vermeiden.
1. Cloud-Migration ohne Plan und Strategie
Es ist kinderleicht in der Cloud Infrastruktur-Ressourcen bereit zu stellen. Genauso leicht ist es aber, durch unbeabsichtigte Policy, Security- und Kostenprobleme den Überblick zu verlieren. Deswegen sind Governance und Planung an dieser Stelle essenziell, wie Chris Hansen vom Beratungsunternehmen SPR Consulting weiß: "Gehen Sie kleine Schritte und lassen Sie sich von Automatisierungs-Tools unterstützen. So können sie die drei kritischen Governance-Bereiche - Monitoring, SecuritySecurity und Finanzen - abdecken und sind bei Problemen in der Lage, schnell und adäquat zu reagieren. Alles zu Security auf CIO.de
Ein weiterer Fehler, der damit in direktem Zusammenhang steht, ist das Unwissen darüber, wer im Unternehmen eigentlich für spezifische Cloud-Aufgaben zuständig ist - etwa Security, Backups oder Business Continuity. "Wenn etwas schiefgeht und diese Dinge nicht abgeklärt wurden, können für Unternehmen harte Zeiten anbrechen", so Robert Wood, Chief Security Officer beim Security-Anbieter SourceClear.
- Erarbeitung einer umfassenden Cloud-Strategie
Der Weg in die Cloud ist nicht ausschließlich ein Technologiethema. Die Unternehmensberatung Accenture empfiehlt daher allen Unternehmen, die sich auf den Weg in die Wolke begeben, zuallererst eine übergreifende Cloud-Strategie zu entwickeln. Neben der sorgfältigen Auswahl des Cloud-Providers und der benötigten Cloud-Services sollten auch Fragen der institutionellen Rahmenbedingungen (Governance), der zugrundeliegenden Prozesse, des Cloud-Operating-Modells unter anderem in eine Gesamtstrategie einbezogen werden. <br /><br />Arne Bleyer, Accenture-Spezialist für Cloud-Infrastruktur: "Mit dem Weg in die ‚Wolke‘ werden sich auch die konkreten Arbeitsweisen ändern. Deshalb sind Unternehmen gut beraten, im Vorfeld ihre lang- und mittelfristige Servicestrategie und das Serviceportfolio zu klären." - Ist-Erfassung bei Mittelstand und Enterprise-Unternehmen
Es erweist sich als ratsam, der Migration in die Cloud eine umfassende Assessment- und Planungsphase vorzuzuschalten. Über ein Applikations-Cluster gilt es, eine geeignete Transformationsstrategie festzulegen. Bleyer: „Das kann in der Praxis auch zu einer Konsolidierung der bestehenden IT-Landschaft bis hin zu deren Ablösung führen.“ Hintergrund: Sowohl Mittelstand als auch große Konzerne verfügen bei ihren Erstüberlegungen, in die Cloud zu gehen, oftmals nur über unzureichende Informationen über ihre aktuelle IT-Anwendungslandschaft. - Externe Partner für die Transformation auswählen
Nur die wenigsten internen IT-Abteilungen sind für alle notwendigen Schritte auf dem Weg in die Cloud gerüstet. Somit stelle sich letztendlich die Frage, welche externen Partner für welchen Bereich der Transformation ins Haus geholt werden müssen...
2. "Alles kann in die Cloud"
Auch wenn im Laufe der letzten Jahre entscheidene Fortschritte erzielt wurden, sind viele Applikationen noch nicht "Cloud-ready".
"Wenn ein Unternehmen Dinge in die Cloud verlagert, die noch nicht ausgereift sind oder deren Integration mit Legacy-Anwendungen sich zu komplex gestaltet, können darunter die Performance, die User Experience und das User Engagement leiden", merkt Joe Grover, Partner bei LiquidHub, an.
Sein Ratschlag: "Nehmen Sie sich die Zeit die nötig ist, um herauszufinden, was Sie mit Ihrer Cloud-Initiative erreichen möchten. Anschließend sollten Sie sicherstellen, dass Sie das was Sie wollen auch bekommen."
3. Die Cloud als On-Premise Data Center betrachten
Viele Unternehmen machen diesen kostspieligen Fehler. Wohin das führt, weiß Dennis Allio von Workstate: "Wenn Sie diesen Weg beschreiten, wird sich Ihre Firma am Ende nur noch mit Dingen wie TCO-Analysen beschäftigen, wenn es um die Entscheidung über die Migration geht. Cloud Services können zwar dramatische Kostenreduzierungen bringen, erfordern aber auch eine ganz andere Art des Ressourcen-Managements. Wenn das nicht der Fall ist, verschwenden Sie eher Geld als zu sparen."
4. "Der Provider kümmert sich schon"
"Die großen Cloud-Provider eröffnen jedem Kunden, egal wie groß er ist, die betrieblichen Möglichkeiten einer 'Fortune-500-IT-Abteilung'". Das meint Berater und Autor Jon-Michael C. Brook, der derzeit zudem Co-Vorsitzender der CSA Cloud Security Working Group ist.
Basierend auf dem "Modell der gemeinsamen Verantwortung" sind die Cloud-Anbieter nur für das verantwortlich, was auch in ihrer Kontrolle liegt. Und das sind in erster Linie die Infrastruktur-Komponenten. Viele wichtige Aufgaben wie zum Beispiel die Ausrollung, Instandhaltung oder Durchsetzung von Security-Maßnahmen liegen in der Verantwortung des Kunden.
"Nehmen Sie sich vorab die Zeit und beschäftigen Sie sich mit Best Practices für die Cloud, in die Sie migrieren wollen. Beachten Sie dabei, wie die Cloud-Systeme aufgebaut sind und nehmen Sie Ihre Verantwortlichkeiten ernst", lautet daher der Rat von Cloud-Experte Brook.
- Amazon Web Services
Forrester attestiert AWS ein marktführendes Portfolio an Cloud-Services. Hybrid-Cloud-Szenarien aber deckten die Konkurrenten zum Teil besser ab. - Microsoft Azure
Im Azure-Portfolio loben die Forrester-Experten besonders die Services für Softwareentwickler. - IBM Bluemix
IBM kann die Vorteile seines Cloud-Angebots vor allem in Unternehmen mit etablierten IT-Strukturen ausspielen. - Google Cloud
Googles Cloud-Portfolio punktet vor allem mit Machine-Learning- und Data-Services. - Oracle Cloud
Die Oracle-Cloud ist in erster Linie für Bestandskunden des IT-Konzerns interessant, urteilt Forrester. - Interoute Virtual Data Center
Der britische Anbieter Interoute profitiert im Forrester-Vergleich von seiner starken lokalen Präsenz in Europa. - Salesforce App Cloud
Vor allem die Entwickler-Services der App Cloud von Salesforce finden das Lob der Forrester-Analysten. - CenturyLink
Die Stärken des Cloud-Portfolios von CenturyLink liegen in den ausgefeilten Konfigurations- und Automation-Features. - CloudSigma
Cloud-Services aus der Schweiz offeriert CloudSigma. Kunden profitieren von besonders flexiblen und feingranularen Konifgurationsoptionen, kommentiert Forrester.
5. Das "Lift and Shift"-Prinzip propagieren
Wenn sowohl Strategie als auch System-Architektur von schlechten Entscheidungen geprägt sind, lösen sich die Kostenvorteile der Cloud schnell in Dunst auf. Der "Lift and Shift"-Ansatz bezeichnet eine Form der Cloud-Migration, die dadurch vollzogen wird, dass virtualisierte Abbildungen von existierenden On-Premise-Systemen in die Infrastruktur eines Cloud-Providers geladen wird.
Das ist dann zwar relativ einfach zu managen, aber möglicherweise nicht kosteneffizient und noch dazu auf lange Sicht risikobehaftet, wie Brook erklärt: "Dieser Ansatz ignoriert die Skalierbarkeit der Cloud. Es mag Systeme geben, bei denen eine exakte Kopie ausreichend ist - aber eine komplette Enterprise-Architektur in die Cloud zu hieven wäre nicht nur sehr kostenintensiv, sondern auch ineffizient. Investieren Sie die Zeit und bringen Sie Ihre Architektur für die Cloud in Form - es wird sich auszahlen."