Business Skills und Innovationsgeist gefragt
So wandelt sich das Berufsbild des CIO in der Digitalisierung
In der Vergangenheit haben die IT-Chefs Verantwortlichkeiten in ihrer Abteilung zentralisiert. Sie waren für den Einkauf und die Installation neuer Software zuständig. Auch deshalb, weil damals sonst nur wenige Leute dazu in der Lage waren. Heute stellt es aber kaum mehr jemanden vor größere Probleme, selbst Tools zu installieren oder Software aus der Cloud zu beziehen. Der Siegeszug von As-a-Service-Angeboten ist ein Grund dafür, warum heute viel am CIO vorbeiläuft und Fachabteilungen ihre benötigte Software selbst erwerben.
Für die IT birgt das aber die Gefahr des Kontrollverlusts und damit verbunden für den CIO die Gefahr des Bedeutungsverlusts. Auch durch die Schaffung neuer C-Level-Positionen, wie der Chief Digital Officer, sieht sich der CIO immer mehr einem internen Wettbewerb ausgesetzt. Wenn CIOs jetzt nicht aktiv werden, laufen sie Gefahr, ihre Schlüsselrolle im Unternehmen zu verlieren. Sie müssen sich also mit neuen Anforderungen auseinandersetzen und in ihre Rolle in einem digitalisierten Unternehmen finden.
Gleichzeitig wandelt sich mit der Digitalisierung das Berufsbild des CIOBerufsbild des CIO. Früher war er vornehmlich für technische Aufgaben zuständig wie etwa die Modernisierung des eigenen Rechenzentrums, die Verbesserung der IT-Sicherheit oder auch für Projekte zur Kostensenkung. Heute ist sein Job aber wesentlich vielfältiger. Der moderne CIO braucht nicht nur Fachwissen, sondern auch Business- und Soft-Skills. Die folgenden vier Punkte sind zentral für den Wandel des Berufsbildes von CIOs: Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de
1. Der CIO wird zum Geschäftspartner
Der Leiter einer IT-Abteilung muss heute im Unternehmen als interner Business-Partner wahrgenommen werden. Die IT-Abteilung wandelt sich immer mehr von einer Kostenstelle zu einem zentralen Umsatztreiber. Sie rückt immer mehr ins Zentrum der Wertschöpfungskette. Das ist aber häufig noch nicht allen im Unternehmen bewusst. Der CIO muss deshalb dafür sorgen, dass seine Abteilung in der ganzen Firma so wahrgenommen wird und der generierte Mehrwert honoriert wird. Die IT hat genauso Einfluss auf das Geschäftsergebnis wie andere Abteilungen.
Ein guter CIO muss regelmäßig die Relevanz seiner Digitalisierungsbestrebungen kommunizieren und so das gesamte Management mit ins Boot holen. Damit das gelingt, muss er seine oft technische Arbeit in die Sprache der Business-Entscheider übersetzen. Er muss überzeugend darlegen können, was eine neue Softwarelösung für Wettbewerbsfähigkeit und Umsatz bedeutet. Außerdem muss ein guter CIO auch immer die Augen offen halten nach neuen Geschäftsmodellen, die sich aus technischen Innovationen ergeben können. So wird er zum unverzichtbaren Partner des Managements.
2. Der CIO sollte eine "Start-up-Mentalität" haben
Zu den neuen Aufgaben des CIO zählt auch die Förderung von Innovationen im Unternehmen, auch dann, wenn diese nicht aus der eigenen Abteilung kommen oder sehr unkonventionell sind. Experimentierfreudige Mitarbeiter sollten bei ihren Projekten immer auf die Unterstützung des CIO zählen können. Das bedeutet aber auch, dass sich IT-Leiter mit ihrer Abteilung nicht abkapseln dürfen, sondern immer mit dem Rest des Unternehmens im Dialog stehen müssen. Außerdem sollte der CIO immer ein Auge darauf haben, dass die technische Ausstattung der eigenen Firma den Anforderungen junger Kollegen entspricht. Diese Digital Natives wollen schließlich auch bei der Arbeit nicht auf die moderne Technik verzichten, die sie im Alltag ganz selbstverständlich nutzen.
3. Der CIO wird zum Service Aggregator
Durch die umfassende und teilweise unkoordinierte Digitalisierung sind in vielen Firmen neue Anwendungen und Services über alle möglichen Clouds verteilt. Eventuell sind sogar Lizenzen unnötigerweise doppelt vorhanden. Letztlich handeln die einzelnen Abteilungen isoliert und es fehlt eine konzentrierte, koordinierte Transformationsstrategie. Für den CIO bietet sich hier die Chance, als zentrales Bindeglied seine Position zu stärken. Mit einer einheitlichen Strategie kann der CIO jeder Abteilung die digitale Transformation ermöglichen und trotzdem die Kontrolle behalten.
Mit abteilungsübergreifendem Einsatz von DevOps, einer auf Self-Service abgestellten Prozessautomatisierung, flexibleren Workflows und der strategischen Nutzung von Multi-Cloud-Services kann der CIO die technische Basis für eine ganzheitliche Digital-first-Strategie schaffen.
4. Der CIO muss sich um Talente bemühen
Ohne Frage - durch die Digitalisierung werden einige Jobs obsolet. Etwa durch vermehrten Einsatz von Robotern und KI in der Produktion. Auch selbstfahrende LKW werden irgendwann Waren ganz ohne Fahrer befördern können. Auf der anderen Seite werden durch die Digitalisierung eine ganze Reihe neuer Berufe entstehen. Schon heute sind Data Scientists, KI-Spezialisten, Multi-Cloud-Softwarearchitekten, Entwickler für Mensch-Maschine-Schnittstellen und Robotik-Experten sehr gefragt und entsprechend rar auf dem Arbeitsmarkt.
Hier sind IT-Führungskräfte gefordert, ein möglichst attraktives Arbeitsumfeld in ihren Abteilungen zu bieten. Einerseits sollten den Mitarbeitern moderne Hardware und die besten Tools und Gadgets zur Verfügung stehen, andererseits spielen aber auch flexible Arbeitsmodelle eine große Rolle. Immer mehr (vor allem junge) Arbeitnehmer erwarten, dass sie von zu Hause oder von unterwegs genauso produktiv arbeiten können wie im Büro.
Um ein Team aus fähigen Experten zusammenzustellen und diese auch im Unternehmen zu halten, braucht der CIO neben seiner technischen Expertise auch Fähigkeiten im Teambuilding sowieMotivations-SkillsMotivations-Skills. Krisenmanagement und Konfliktlösungsfähigkeiten sollte er ebenfalls in seinem Repertoire haben. Alles zu Skills auf CIO.de
Fazit
CIOs müssen sich auf die neue Situation einstellen und auch bereit sein, ein breiteres Aufgabenfeld zu übernehmen, ansonsten droht ihre Rolle redundant zu werden und sie sind bald nur noch für alte Legacy-Systeme zuständig. Gelingt es einem CIO, die neuen Anforderungen zu meistern, kann er hingegen seine Stellung im Unternehmen ausbauen und wird zum unverzichtbaren Partner bei allen Digitalisierungsprojekten.