Umbaupläne

So will HP über 1000 Stellen in Deutschland auslagern

17.03.2016
Mehr als 1000 Mitarbeiter sollen von HP zu externen Dienstleistern wechseln. Die Gespräche mit möglichen Partnern laufen. Die Gewerkschaft zweifelt, dass der Umbau dem Geschäftsmodell des IT-Konzerns hilft.
Hewlett-Packard Enterprise ist bei der geplanten Auslagerung Hunderter Stellen in Deutschland einen Schritt weiter gekommen.
Hewlett-Packard Enterprise ist bei der geplanten Auslagerung Hunderter Stellen in Deutschland einen Schritt weiter gekommen.
Foto: Hewlett-Packard Enterprise

Hewlett-Packard Enterprise nimmt Vertragsverhandlungen mit zwei IT-Dienstleistern auf, die die Mitarbeiter übernehmen sollen. Die Datagroup mit Sitz in Pliezhausen teilte am Donnerstag mit, man wolle bis zu 400 Softwarespezialisten von HPHP übernehmen, um weiter zu wachsen. Ein HP-Sprecher bestätigte, dass der IT-Konzern außerdem eine Absichtserklärung mit der Manpower-Tochter Proservia GmbH unterschrieben habe. Zu Proservia könnten bis zu 1000 HP-Mitarbeiter aus dem Infrastruktur-Geschäft wechseln. Das sei aber noch Gegenstand der Verhandlungen, sagte der HP-Sprecher. Alles zu HP auf CIO.de

Bei der IG Metall werden die Pläne kritisch gesehen. In anderen europäischen Ländern seien ähnliche Pläne nicht aufgegangen oder hätten zu massiven Gehaltseinbußen geführt, heißt es im Blog der Gewerkschaft. "Klar ist, dass es sich hierbei um einen radikalen Umbau des Geschäftsmodells von HP handelt", sagte der Unternehmensbeauftragte der Gewerkschaft am Donnerstag. Es sei fraglich, ob HP damit seine Flexibilität für künftige Projekte tatsächlich erhöhe. Der Bedarf sei da: Erst kürzlich hatte HP den Betrieb des Rechenzentrums für den Chemiekonzern BASFBASF übernommen. Top-500-Firmenprofil für BASF

Die Gewerkschaft fordert verlässliche Zusagen für die von der geplanten Auslagerung betroffenen Mitarbeiter - zum Beispiel für bisherige Sozialleistungen wie Urlaubsregelungen sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für die kommenden fünf Jahre oder ein Rückkehrrecht zu HP, falls die Projekte des neuen Unternehmens schiefgehen. "Davon machen wir abhängig, ob wir den Beschäftigten empfehlen können, diesen Weg mitzugehen." Die Gespräche zwischen Betriebsräten und HP liefen parallel zu den Vertragsverhandlungen mit den möglichen Partnern.

HP hatte im Herbst angekündigt, 1000 bis 1500 Stellen in Deutschland an andere IT-Dienstleister auslagern zu wollen. HP wolle mit anderen Unternehmen einen Lieferverbund für OutsourcingOutsourcing gründen, um flexibler auf Kundenwünsche reagieren zu können, hieß es damals. Betroffen ist der Bereich Enterprise Services in Deutschland, der sich mit IT-Outsourcing, Beratung und dem IT-Projektgeschäft befasst. Das Vorhaben soll nach dem ursprünglichen Plan bis zum 1. Juli 2016 umgesetzt werden. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Bundesweit beschäftigt HP Enterprise noch etwa 7000 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten. Der US-Konzern hatte sich im Herbst aufgespalten. Die Dienstleistungen für Unternehmen sind nun bei Hewlett Packard Enterprise angesiedelt. Das Geschäft mit PCs und Druckern wird bei HP Inc. weitergeführt. Der Technik-Konzern hatte damals angekündigt, im Zuge seiner Aufspaltung weltweit bis zu 30000 weitere Arbeitsplätze streichen zu wollen - den Großteil davon im Geschäft mit Unternehmen. (dpa/rs)

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