Die wöchentliche CIO-Kolumne
Software-Zapfhähne polieren
Wird es etwa doch noch was mit ASP? Application Service Providing, das Angebot an die Kunden, Anwendungen nicht zu kaufen, sondern aus dem Netz zu beziehen und nach Nutzungsdauer oder Volumen abzurechnen, hat ja unzweifelhaft einen süffigen Charme: Software aus dem Zapfhahn, ohne dicken Kopf und dickes Budget.
Diese und nächste Woche geht es gleich bei zwei Veranstaltungen um das Thema ASP: Die Marktforscher von IDC zeichnen am 19. Februar in Frankfurt am Main den Weg "Von ASP zu xSP: OutsourcingOutsourcing der nächsten Generation" vor. Und das ASP-Konsortium ruft für den 28. Februar nach München , um den Karren zusammen mit dem VSI (Verband der Software-Industrie Deutschlands) wieder anzuschieben. "Softwarevertrieb durch ASP" ist die Veranstaltung betitelt. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Warum taucht ASP plötzlich wieder auf der Tagesordnung auf? Die Analysten, allen voran die Giga Information Group, hatten das Modell ja bereits totgesagt . Als die ersten ASP-Dienstleister an den Markt gingen, waren die Investoren begeistert, weil das Geschäftsmodell sich besser durchrechnen ließ als die meisten Dotcom-Luftnummern.
Was fehlte, war das Vertrauen der Anwender in die Dienste aus dem Netz. Die kompletten Leistungskataloge etablierter Dienstleister abzufordern, ohne dass ein Berater ins Haus kommt, den man vorher ausfragen und bei Mängeln grimmig anschauen kann: das funktionierte nicht. Und es funktioniert immer noch nicht, weshalb sich die Szene der ASPs aufgesplittet hat in xSPs. Das sind spezialisierte Management- (MSP), Network- (NSP), Content- (CSP), Process- (PSP), Internet- (ISP) und Storage-Service-Provider (SSP).
Von den ISPs abgesehen, die den Internet-Zugang zum genuinen Geschäftsmodell entwickelt haben, stehen viele xSPs jedoch längst wieder vor ähnlichen Problemen wie die ursprünglichen "Pure-play-ASPs": Wenn es um ihre Applikationen, Netze und vor allem um Daten geht, wollen IT-Entscheider es mit etablierten Dienstleistern zu tun haben, mit denen sie sich zwar traditionell herumärgern, denen sie aber letztlich doch vertrauen. Sie wollen die Möglichkeit haben, einzelne Services zu Komplettangeboten (Managed Services) zu erweitern. Am Markt der StorageStorage Service Provider wird das gerade ganz deutlich: Die Speicherspezialisten im Netz machen zwar Umsatz, aber keinen Gewinn und suchen nun Unterschlupf bei den Großen der Service-Branche, deren Portfolio weniger beschränkt ist. Die Zahl der Player wird schrumpfen - und das nicht nur bei Speicherdiensten. Alles zu Storage auf CIO.de