Bayer AG
Ständig in Bewegung
Es war eine der größten Ausgliederungen, die der Bayer-Konzern seit dem zweiten Weltkrieg gesehen hat. Ende 2003 beschloss der Vorstand große Teile seines ursprünglichen Stammgeschäftes - der Basischemie – in ein eigenständiges Unternehmen auszugliedern und in Form eines Spinnoffs als börsennotierte Firma unter dem Namen Lanxess AG abzuspalten. Rund 20.000 Mitarbeiter, knapp ein Sechstel der Bayer-Belegschaft, waren hiervon betroffen.
Seit Beginn 2005 steht die Lanxess AG auf eigenen Füßen, ist an der Börse notiert - mittlerweile sogar in den MDAX aufgestiegen - und erzielte 2004 einen Jahresumsatz von rund 6,8 Milliarden Euro. "Für uns ist Lanxess jetzt ein ganz normaler Kunde im Drittmarkt", sagt Resch, der auch Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayer-Dienstleistungstochter Bayer Business Services (BBS) ist. Das Projekt "Lanxess Carve-out“ kann abgehakt werden.
Weitere Veränderungen stehen an. Erst Anfang Januar wurden Entwicklungspartnerschaften mit verschiedenen US-Unternehmen angekündigt. Oder die Übernahme des europäischen Geschäftes für ein Bluthochdruck-Präparat von GlaxoSmithKline. Gleichzeitig verstärkt man das Engagement in Asien. Bis 2009 plant der Konzern allein am chinesischen Standort Caojing insgesamt 1,8 Milliarden Dollar in die Produktion zu investieren.
Eine feste Unternehmensstruktur, die über Jahre bestehen bleibt, gibt es nicht und wird es auch nie wieder geben, schätzt Resch. Das wirkt sich auch auf die Arbeit der BBS aus. "Die Beständigkeit der Veränderungen im Konzern führt zu einem anhaltenden Change-Management seitens der Business Services." Reibungslos zu integrieren oder herauszulösen wird seiner Meinung nach künftig zu einer der wichtigsten Qualifikationen des Dienstleisters. Anders gesprochen: Die bisherige Ausnahme muss zur Regel werden.