Projekte


Corona-Impftermine digital vergeben

Startup Innfactory entwickelt Software für Impfzentren

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Für den Start der Corona-Impfungen am 27. Dezember haben sich die bayerischen Landkreise Rosenheim, Traunstein und München digital gerüstet.
innFactory-Gründer Tobias Jonas (li.) und Maximilian Grassl haben mit ihrem Team eine Software für Impfzentren entwickelt, über die Termine digital vergeben werden können. Die Landkreise München, Rosenheim und Traunstein setzen bereits auf die Lösung des Startups.
innFactory-Gründer Tobias Jonas (li.) und Maximilian Grassl haben mit ihrem Team eine Software für Impfzentren entwickelt, über die Termine digital vergeben werden können. Die Landkreise München, Rosenheim und Traunstein setzen bereits auf die Lösung des Startups.
Foto: innFactory

Die zehn Entwickler der innfactory haben zehn Tage lang programmiert und sind stolz auf ihre umfangreiche Softwarelösung Cotema, die sie nun den Impfzentren pünktlich vor dem Start der Massenimpfungen zur Verfügung stellen können. Die Landkreise Rosenheim, Traunstein und München werden auf die Software von innfactory setzen. Innerhalb weniger Tage kann die Cloud-LösungCloud-Lösung an die Bedürfnisse des einzelnen Landkreises angepasst werden. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Impftermine über Handy oder Computer vereinbaren

Tobias Jonas, Geschäftsführer der innfactory erklärt das Vorgehen: "Bürger können sich über mobile Endgeräte oder den Webbrowser einen Impftermin buchen und werden Impfstationen zugeordnet." Zudem besteht die Möglichkeit zur Umsetzung einer teiloffenen Registrierung. Um einen Impftermin zu vereinbaren, wird ein Code benötigt, so dass die Termine zunächst an vulnerable und systemrelevante Personengruppen vergeben werden können.

Diese Codes generiert das örtliche Landratsamt, die es etwa an die Polizei, Feuerwehr oder Pflegeheime weitergibt. Über Analysetools können die Landratsämter die Auslastungen auswerten und den künftigen Bedarf noch besser planen.

Hausärzte sollen in die Terminvergabe eingebunden werden

Neben diesen Kernfunktionen entwickelt das Team um Tobias Jonas gerade an weiterführenden Features, die helfen, die Massenimpfungen besser zu organisieren. So kann künftig das örtliche Landratsamt auch Ärzte registrieren. Dabei werden Vorname, Name und E-Mail des Arztes angelegt. Der Arzt erhält eine Bestätigungs-Mail mit einem Link zum Cotema-Anmeldebereich.

Der Arzt vergibt ein Passwort und kann dann Codes mit einmaliger Gültigkeit generieren, die er an entsprechende Patienten weiterleiten kann. Dazu Tobias Jonas: "Der Vorteil dabei ist, dass vulnerable Personengruppen, die nicht in Pflegeeinrichtungen leben, über ihren Hausarzt Impftermine vereinbaren können." Der Code besteht aus Zahlen und Buchstaben, damit er notfalls auch telefonisch weitergegeben werden kann.

Auch soll die Terminvergabe an die verfügbaren Impfkontingente gekoppelt sein. Das heißt: Es können nur so viele Termine gebucht werden, wie viele Impfdosen der Landkreis vorrätig hat.

Auch den Sicherheitsanforderungen kommt die Softwarelösung nach: Die Authentifizierung läuft über einen neunstelligen Zugangscode, im Backend wird nur mit verschlüsselten Daten gearbeitet. "Im Frontend setzen wir auf die bewährte Recapture-Technologie", sagt Tobias Jonas.

Da die Landkreise die Software als Service aus der Cloud mieten, hält sich auch der administrative Aufwand in Grenzen, verspricht Jonas: "Die Software kann auch mobil über eine App auf dem Tablet verwaltet werden."

Mit ihrer Software für das Corona-Testzentrum im Landkreis Rosenheim haben die Entwickler der innfactory übrigens schon bewiesen, wie gut Terminvergabe digital funktionieren kann: Seit September sind 30.000 Testtermine für 40.000 Personen vereinbart worden.

Mehr Informationen zur Terminvereinbarungssoftware.

Zur Startseite