Analysten über Cloud-Angebote
Strategie bei IBM, Taktik bei HP
Führungswechsel habe zwar auch IBM hinter sich, aber diese fügten sich ungleich reibungsloser in die lange Traditionslinie des Unternehmens ein. Deshalb sei der Hintergrund für die Cloud-Initiative ganz anders gelagert als bei HP, so Enderle. IBM lege ein starkes Augenmerk auf Forschung und Entwicklung und habe sich eine Führungsrolle bei der künstlichen Intelligenz erarbeitet. Der Ansatz bestehe im Bau von Systemen mit steigender Intelligenz, die in voller Konfiguration mit der benötigten Software und Hardware geliefert würden und zudem mit intelligenten Komponenten bestückt seien, die für eine ständige Optimierung sorgten.
Vorteile für IBM
Der Nutzen dieser Systeme werde zum großen Teil von ihrer Lern- und Adaptionsfähigkeit kommen. Enderle nennt als weitere Vorzüge schnelle Implementierungszeit, geringeren Aufwand für Administratoren und beständige Optimierung der Ressourcen für Hardware, Netzwerk und StorageStorage. Es sei von Anbeginn zwar beeindruckender Nutzen zu erwarten, dieser werde aber nach Behandlung von Kinderkrankheiten dramatisch wachsen. Auf Sicht genießt IBM nach Enderles Einschätzung einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz in der Wolke. Alles zu Storage auf CIO.de
Sowohl IBMs als auch HPs Angebote seien mit vorhandenen On-Premise-Ressourcen kombinierbar, so Enderle weiter. Sein Fazit: Möglicherweise müssen beide auf Sicht Teile der Konzepte des jeweils anderen aufgreifen. Für den Augenblick seien die Unterschiede zwischen den beiden Anbietern aber in bestechender Weise sichtbar geworden.
PureFlex und PureApplication neu von IBM
Die beiden ersten Produkte aus der neuen Cloud-Linie von IBM sind IBM PureFlex und IBM PureApplication. Experton-Analyst Andreas Zilch prägt für diese neue Generation das Label „Private Cloud Appliances“. Server, Storage, Connectivity und ein Software/Middleware Stack seien vereint und für diesen gesamten Stack optimiert.
„Das IBM PureFlex System stellt eine Infrastruktur-Lösung dar, welche neben Servern (x oder p) und Storage (Storwize) noch eine Cloud-Management-Schicht beinhaltet“, führt Zilch aus. Dieses System könne mit Infrastructure-as-a-Service (IaaS) verglichen werden; für die Middleware- und Application-Schicht sei der Kunde verantwortlich. IBM liefere hierzu Patterns und Images, um die Integration und das Tuning zu vereinfachen. „Deutlich weiter geht die Integration bei den PureApplication Systems, die mit einer PaaS- bzw. sogar SaaS-Lösung vergleichbar sind“, so Zilch weiter. Hier stelle IBM noch weitere integrierte Middleware-Komponenten wie DB2 und Websphere zur Verfügung.
Ein „sehr hoher Anspruch“ sei mit der Kombination von Cloud-Elastizität und der Flexibilität klassischer Server- und Storage-Systeme formuliert. Die von IBM herausgestellten Vorteile adressierten tatsächlich derzeitige Probleme bei vielen Anbietern im Data Center, so Zilch. Die Kehrseite sei, dass sich IBM wieder in eine proprietäre Umgebung begebe.