Gutachten beauftragt

Streitfall - E-Rechnung ohne digitale Signatur

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Anbieter alternativer Versandlösungen spüren große Verunsicherung bei Kunden. Regify hat jetzt einen Wirtschaftsprüfer mit einem Positivgutachten beauftragt.

In den Artikel „Elektronische Rechnungen - Digitale Signatur ist nicht mehr Pflicht“ berichtete unsere Schwesterpublikation CIO.de über die Empfehlungen der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG, die vor zu „schnellen Schlüssen“ von Unternehmen warnte. Trotz der neuen Möglichkeiten sollten Firmen „nicht übereilt auf elektronische Rechnungen setzen“, sagte dort der Steuerberater Gert Klöttschen.

Kurt Kammerer, CIO von Regify: Interessenten wollen aus Unsicherheit lieber noch abwarten.
Kurt Kammerer, CIO von Regify: Interessenten wollen aus Unsicherheit lieber noch abwarten.

Kurt Kammerer, CEO der Regify-Gruppe, die den Versand elektronischer Rechnungen per E-Mail propagiert und mit dem Produkt "regibill" eine Lösung für den vereinfachten elektronischen Rechnungsverkehr entwickelt hat, kommentiert diese Stellungnahme kritisch. „Der Beitrag macht deutlich, dass noch Unsicherheit im Markt ist. Der im Beitrag interviewte Steuerberater könnte auch der Steuerberater eines Regibill-Empfängers sein. Diesen gilt es davon zu überzeugen, das sein Mandant die elektronische Rechnung risikofrei und damit guten Gewissens akzeptieren kann.“

Denn im Artikel wird der Steuerberater folgendermaßen zitiert: „Es reicht nicht aus, die Rechnung mit der E-Mail abzuspeichern. Ebenso wenig akzeptiert der Fiskus, wenn ein Papierausdruck der elektronischen Rechnung abgelegt wird. Die Archivierung und Aufbewahrung muss auf einem Datenträger erfolgen, der keine Änderungen mehr zulässt, etwa einmal beschreibbare CDs oder DVDs."

Unsicherheit aus dem Markt nehmen

Weil es bei Regify Interessenten gab, die nun sagten, dass sie aus Unsicherheit lieber erst einmal abwarten wollen, hat sich Kammerer nun dazu entschlossen, von einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein eigenes Gutachten über seine E-Mail-Lösung anfertigen zu lassen. „Wir wollen damit die Unsicherheit aus dem Markt nehmen“, sagte er.

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