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Lufthansa Group baut Internet-Angebot aus

Surfen über den Wolken

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Lufthansa Group will mehr als 150 weitere Flugzeuge nun ebenfalls mit Breitbandzugängen ausstatten. Ermöglichen soll dies das European Aviation Network (EAN).
Die Lufthansa Group will weitere mehr als 150 Flugzeuge mit Internet-Zugängen ausstatten.
Die Lufthansa Group will weitere mehr als 150 Flugzeuge mit Internet-Zugängen ausstatten.
Foto: Markus Mainka - shutterstock.com

Surfen über den Wolken? Bislang war dies bereits an Bord von 240 Flugzeugen der LufthansaLufthansa Group möglich. Nun möchte der Carrier weitere mehr als 150 Flugzeuge von Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines mit schnellem Internet ausstatten. Top-500-Firmenprofil für Lufthansa

Internet für Airbus-Flotte

Setzte die Airline-Gruppe bislang auf eine rein satellitengestützte Lösung von Inmarsat im KA-Band, so soll jetzt das European Aviation Network (EAN) zum Einsatz kommen. Die Lösung soll in Flugzeugen der Typen Airbus A319, A320ceo, A320neo, A321ceo, A321neo und A220 zum Einsatz kommen, die auf Kurz- und Mittelstrecken in Europa verwendet werden. Mit dem Einbau will man im vierten Quartal 2024 beginnen.

Das European Aviation Network

Beim EAN handelt es sich um eine kombinierte Internet-Zugangslösung für Flugzeuge, bei der sowohl Satellitentechnik im S-Band als auch Mobilfunktechnik zum Einsatz kommen. Da Mobilfunkempfang in hohen Flughöhen in der Regel nicht möglich ist, kommt hierzu eine modifizierte LTE-Version zum Einsatz.

Die EAN-Technik

Bei der Technik setzt die Lufthansa mit dem European Aviation Network (EAN) auf einen hybriden Ansatz aus Satellit und LTE.
Bei der Technik setzt die Lufthansa mit dem European Aviation Network (EAN) auf einen hybriden Ansatz aus Satellit und LTE.
Foto: Deutsche Telekom

Dazu gibt es in den EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und der Schweiz 300 EAN-Basisstationen. Im Gegensatz zum klassischen LTE, wo eine Zellgröße von zehn bis 20 Kilometern erreicht wird, werden beim EAN durchschnittlich Zellgrößen zwischen 80 und 100 Kilometern benutzt. Dabei ist das Netz für eine Flughöhe von bis zu zwölf Kilometern ausgelegt.

EAN wird von der Deutschen TelekomTelekom und Viasat betrieben. Viasat übernahm 2021 den ursprünglichen EAN-Satellitenpartner Inmarsat. Als Technologiepartner ist zudem noch Nokia mit an Bord. Top-500-Firmenprofil für Telekom

Kostenloses Messaging

In entsprechend ausgestatteten FlugzeugenFlugzeugen wollen Lufthansa und Austrian Airlines den Passagieren zeitlich unbegrenztes Free Messaging anbieten. Reisende sollen dann mit dem eigenen Smartphone oder Tablet während des Fluges beliebig viele Nachrichten kostenlos senden und empfangen können. Die Anbindung an das Internet erfolgt dabei über das bordeigene WLANWLAN. Alles zu WLAN auf CIO.de Top-Firmen der Branche Transport

Um den Service nutzen zu können, müssen sich die Reisenden in FlyNet mit einer Miles&More-Service-Kartennummer oder mit einer bei der Lufthansa Group Travel ID registrierten E-Mail-Adresse einloggen. Für alle weiteren Internet-Pakete an Bord wurde laut Lufthansa Anfang des Jahres der Preis um fast 50 Prozent reduziert.

Internet-Services an Bord

Zudem soll der Zugriff auf das FlyNet Portal von Lufthansa und Austrian Airlines, das Wings Connect Portal von Eurowings und künftig auch das SWISS Connect Portal möglich sein. Dadurch könnten Passagiere ihren Flug je nach Airline zum Beispiel live in einer Moving Map verfolgen, Informationen zu Anschlussflügen erhalten, den Chat-Assistenten für Servicefragen nutzen, e-Journals herunterladen, im Worldshop stöbern oder das Onboard-Menü anschauen.

Für die EAN-Nutzung spricht neben der zusätzlichen Übertragungskapazität durch die LTE-Funktürme am Boden auch die neuere Technologie an Bord der Flugzeuge. Sie soll deutlich leichter sein als die bisher verbaute reine Satellitenlösung und zudem mit kleineren Antennen auskommen.

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