Analystenurteil

T-Systems nach den Qualitäts- und Serviceproblemen

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

"Er hat zunächst den Bereich System Integration saniert und es dann als Verantwortlicher für die Produktion geschafft, das Geschäft von T-Systems schnell und nachhaltig zu stabilisieren", schwärmt der Analyst. So habe es Abolhassan unter anderem fertiggebracht, die sogenannten Major Incidents pro Monat um zwei Drittel zu senken und damit die Kundenzufriedenheit extrem verbessert. Der Erfolg des einen Managers lässt allerdings die Arbeit seiner Vorgänger in schlechtem Licht erscheinen, so Zilch. Abolhassan habe nichts weiter getan, als gängige Standardmaßnahmen zu ergreifen. Das hätten seine Vorgänger offenbar versäumt.

Telekom IT-Mitarbeiter gehen zu T-Systems

So gesehen, stehen die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen für die Fortsetzung eines endlich erfolgreichen Kurses auch bei der Verbesserung der Servicequalität. In diesem Zusammenhang kann man eine Ankündigung der Konzernmutter durchaus als Anerkennung für diese geleistete Arbeit sehen: Die Telekom hat beschlossen, seine IT-Servicemitarbeiter zu T-Systems auszulagern.

Auch wenn nähere Details dazu erst im Laufe des Dezembers bekannt werden, sieht IDC-Analyst Matthias Kraus darin prinzipiell ein gutes Zeichen: "Dass die Mutter an T-Systems auslagert, ist meiner Meinung nach absolut konsequent und ein gutes Signal an den Markt."

Muss nach der Übernahme der Telekom-IT nun in den Spagat zwischen höherer Marge und niedrigen IT-Kosten: T-Systems-Chef Reinhard Clemens.
Muss nach der Übernahme der Telekom-IT nun in den Spagat zwischen höherer Marge und niedrigen IT-Kosten: T-Systems-Chef Reinhard Clemens.
Foto: T-Systems International GmbH

Auch für Andreas Zilch ist die Auslagerung der Telekom-IT an T-Systems ein nachvollziehbarer Schritt, weil man damit Reibungsverluste vermeiden könne. "Die teilweise künstliche Trennung von Anbieter und Kunde bedeutet zusätzlichen Aufwand, der nun vermieden werden kann." Andererseits werde nun für T-Systems Chef Reinhard Clement das Erreichen seiner Ziele schwieriger: Einerseits ist er gehalten, die IT-Kosten beim Mutterkonzern Telekom zu senken, andererseits soll er bei T-Systems Umsatz und vor allem die Margen steigern.

Marge wird noch etwas leiden

Zilch vermutet, dass die Marge beim IT-Dienstleister der Telekom ein wenig unter dieser Konstruktion leiden werde, wenngleich sich der Analyst positive Nettoeffekte durch das bereits angesprochene Vermeiden von Reibungsverlusten verspricht. Weitere Verwerfungen, wie sie der Konzern durch vorangegangene Neugeschäfte in Kauf nehmen musste, wird es aber wohl nicht mehr geben: Schließlich wird es in diesem Fall einen Mitarbeiterübergang zwischen Telekom und T-Systems geben, daher wird das Aufrechterhalten der Servicequalität kein prinzipielles Problem mehr sein.

Die Telekom hat angekündigt, im Dezember Einzelheiten zum Übergang der IT-Services an T-Systems zu beraten. Wir werden Sie über die Details informieren (CIO-Redaktion).

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