Analystenurteil
T-Systems nach den Qualitäts- und Serviceproblemen
Eigentlich war das dritte Quartal dieses Jahres für die Telekom-Service-Tochter T-Systems ein erfolgreiches Vierteljahr: Allein bei den Auftragseingängen verzeichnete das Unternehmen ein Plus von 18,5 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Neben Großaufträgen, wie zum Beispiel von Daimler", heißt es in einer Pressemitteilung von T-Systems, "trugen auch zahlreiche kleinere Abschlüsse im Bereich der Cloud-Services zu dem höheren Ordervolumen bei".
Wachstum gab es auch beim Umsatz: Der nahm um 2,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Allerdings, gesteht T-Systems ein, "fiel die Steigerung ... etwas geringer als im ersten Halbjahr aus".
Im Grunde könnte T-Systems mit der Entwicklung sehr zufrieden sein, wären da nicht Altlasten aus der Vergangenheit, die das Ergebnis trüben. So belasteten nach Worten von T-Systems "Kosten für Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei laufenden Verträgen" Ergebnis und Marge "weiterhin". Das EBITDA ging daher im dritten Quartal um 8,1 Prozent auf 0,2 Milliarden Euro zurück. Die bereinigte EBIT-Marge, bei T-Systems die "wichtigste Kennziffer zur Profitabilität des Systemgeschäfts", belief sich nach 3,3 Prozent im dritten Quartal 2010 nur noch auf 2,4 Prozent. Weniger als im Vorjahresquartal also, aber immer noch um 1,6 Prozent besser, als im ersten Halbjahr 2011.
Altlasten aus der Vergangenheit
Grund für diese Verwerfungen sind nach Ansicht von Andreas Zilch, Vorstand beim Analystenunternehmen Experton, Altlasten aus der Vergangenheit: "T-Systems hat im vergangenen Jahr massive Qualitätsprobleme gehabt, besonders mit großen Kunden wie Shell, Linde und Centrica (UK), die erst im Jahr davor akquiriert werden konnten."