Vergleich von iOS 7, Android 4 und Windows 8.1

Tablet-Betriebssysteme im Business-Einsatz

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Security-Ranking von Experton

Trau, schau, wem, könnte man sagen, wenn Windows 8.1 in einem von Microsoft in Auftrag gegebenen Experton-Whitepaper "Risiken der Tablet-Nutzung & Vergleich der Sicherheitsfunktionen von Android OS 4.3, Apple iOS 7 & Windows 8.1" am besten abschneidet. Aber Studien sind teuer und kaum eine wirklich frei von Interessenskonflikten. Das zeigt sich trotz bemühter Objektivität auch in dem aktuellen Whitepaper mit dem Fokus auf Risiken bei Geräteverlust und einer gemischten, betrieblichen und privaten Nutzung (BOYD).

Experton sieht in der 2010 losgetretenen Tablet-Welle einen "nachhaltigen Paradigmenwechsel bei der Betrachtung von Client-Infrastrukturen in Unternehmen". Ob das Gerät vom Mitarbeiter selbst mitgebracht oder ihm zur Verfügung gestellt wird, sind die Risikoeinschätzungen bei einer gemischten privaten und betrieblichen Nutzung sehr ähnlich.

Alle drei genannten aktuellen Tablet-Betriebssysteme böten mehr oder weniger gute Ansätze für eine sichere Nutzung und Einbindung von Tablets in die Unternehmensumgebung. Unterschiede sieht Experton vor allem dann, "wenn es um eine saubere Trennung von Nutzern, Apps und Daten geht", zumal viele Unternehmen dafür keine eigenen Sicherheitsrichtlinien hätten. Während diese mit Windows 8.1 schon weitgehend gegeben sei, lautet für Android und iOS die Empfehlung, zusätzliche Sicherheitslösungen einzusetzen. Damit sollen betriebliche und private Daten voneinander getrennt und bei Geräteverlust oder Ausscheiden des Mitarbeiters eine gezielte Datenfernlöschung von Unternehmensdaten vorgenommen werden können.

Security-Check: Laut Experton kommt Apples iOS 7 teils schlechter weg als Googles Android OS 4.3. Windows 8.1 schneidet in allen Punkten am besten ab.
Security-Check: Laut Experton kommt Apples iOS 7 teils schlechter weg als Googles Android OS 4.3. Windows 8.1 schneidet in allen Punkten am besten ab.

Wie von Experton immer wieder betont und der Tabelle zu entnehmen ist, sei nur mit Windows 8.1 eine ganz klare Trennung zwischen privaten und betrieblichen Daten gegeben, während bei der Datenfernlöschung in Android 4.3 und iOS 7 unisono nur alle Daten gelöscht werden können. Apples iOS 7 kommt in der Studie wegen der fehlenden Mehrbenutzerfähigkeit und keiner Trennung zwischen privaten und betrieblichen Daten mitunter schlechter weg als Android 4.3.

Dabei wird natürlich auch auf die große Malware-Anfälligkeit von Android-Geräten durch die vielen Drittanbieter-Stores hingewiesen. Die App-Prüfung durch den GoogleGoogle Bouncer und in Google Play erweise sich vielfach als wirkungslos. Android 4.3 biete zwar optional an, vor gefährlichen Apps aus Drittanbieter-Stores zu warnen, aber für alle Fälle sollten sich die Nutzer eine entsprechende Security-App herunterladen. Viele solcher Apps sind kostenlos und schneiden oft besser ab als entsprechende Pay-Apps. Alles zu Google auf CIO.de

Die von vielen Nutzern als nervig empfundenen automatischen App- und Windows-Updates lobt das Experton-Whitepaper ebenso wie die App- und BitLocker-Funktionen bei den Pro- und Enterprise-Versionen des Microsoft-Betriebssystems sowie die Verschlüsselungsfunktion bei InstantGo-Geräten. Apple informiere zwar über Updates und Fehlerbehebungen, ob der Nutzer den Empfehlungen folge, sollte aber zusätzlich überwacht werden. Allerdings stimmt das so nicht ganz, denn in iOS 7 aktualisieren sich Apps auf Wunsch auch automatisch. Android 4.3 lässt zwar auch automatisierte Updates zu, erhielt aber in puncto Aktualisierung die schlechteste Bewertung, weil die zahlreichen Android-Versionen auf den vielen unterschiedlichen Geräten oft gar nicht aktualisierbar sind, womit Fehlerbehebungen und neue Sicherheitsfunktionen oft verschlossen bleiben.

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