Der Flachmann wird geschäftsfähig

Tablets erobern das Business



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Potenzial wird kaum ausgereizt

"Unternehmen, die Tablets im professionellen Umfeld einsetzen, sind derzeit noch in der Minderheit." Andreas Gentner, Deloitte
"Unternehmen, die Tablets im professionellen Umfeld einsetzen, sind derzeit noch in der Minderheit." Andreas Gentner, Deloitte
Foto: Deloitte

Auch die Nutzungspotenziale zeigen sich dem Deloitte-Manager zufolge erst allmählich. Blieben die bisher in Unternehmen ausgegebenen Tablet-Rechner häufig auf Standardfunktionen beschränkt, werde nun an angepassten Lösungen für individuelle Arbeitsplätze und -abläufe gestrickt. Immer mehr Firmen bieten ihren Mitarbeitern bereits zur Einführung von Business-Tablets maßgeschneiderte Apps für spezielle Nutzergruppen innerhalb des Unternehmens an. Mit der steigenden Zahl verfügbarer B2B-Anwendungen wachsen Tablets also immer mehr in die Rolle eines professionellen Arbeitsgeräts hinein. Potenzial sieht Gentner beispielsweise in den Bereichen Supply- Chain-Management und Personal-Management.

Der Marktexperte geht davon aus, dass die Zahl der Business-Tablets in Deutschland in den kommenden Monaten weiter stark steigen wird. Wesentliche Gründe seien der ungebrochene Trend zu beruflicher Mobilität sowie die zunehmende Entwicklung professioneller Applikationen im B2B-Bereich.

Langsam herantasten

Unternehmen sollten bezüglich der Einführung von Tablet-Computern eine klare Strategie verfolgen, rät Deloitte-Manager Gentner. Nur so können sie sicher sein, dass sich der erhoffte Mehrwert auch wirklich ergibt. Außerdem müsse vorab Klarheit darüber herrschen, welche Mitarbeitergruppen sinnvollerweise mit einem Tablet auszustatten sind und in welchen Anwendungsszenarien die Geräte zum Einsatz kommen sollten. In jedem Fall sei es zweckmäßig, so Gentner, die Geräte schrittweise einzuführen. Erst nachdem Erfahrungen mit einer überschaubaren Arbeitsgruppe vorlägen, sollten Tablets an eine größere Zahl von Mitarbeitern ausgegeben werden.

"Ein Tablet erreicht normalerweise nicht die Funktionalität eines Notebooks." Thomas Meyer, IDC
"Ein Tablet erreicht normalerweise nicht die Funktionalität eines Notebooks." Thomas Meyer, IDC
Foto: IDC

Auch IDC-Analyst Thomas Meyer empfiehlt CIOs, sich von der allgemeinen Euphorie nicht verrückt machen zu lassen. Egal wie attraktiv die Geräte anmuteten und wie groß der interne Druck sei - in manchen Fällen ergebe die Einführung von Tablets keinen praktischen Sinn. Zudem könnten Rollout und Support hohe Kosten verursachen. Ein Tablet erreicht normalerweise nicht die Funktionalität eines Notebooks und ist damit eher ein Zweitgerät. In diesem Fall spielen die Kosten eine Schlüsselrolle, Rollouts sollten meist auf Vertriebs- und Management-Funktionen beschränkt werden. Seine Empfehlung: "Beginnen Sie immer klein und bauen Sie Know-how bezüglich des Nutzens für das Geschäft und für die Menschen auf. Evaluieren Sie die Wirtschaftlichkeit stets leidenschaftslos mit realistischen Einsatzszenarien." (Computerwoche)

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