iPad


Kommentar zu Microsoft Surface

Tablets mit Windows 8 ein Gewinn

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Microsoft TabletsTablets dürften die beiden verfügbaren Abdeckungen werden. Pate hierfür waren wohl die SmartCover von AppleApple, auch Microsoft nutzt Magnete, um die Abdeckungen am Tablet anzuschließen. Allerdings bieten sie noch einen cleveren Kniff: Das Touch Cover bringt eine komplette, Touch-basierte Tastatur und ein Multi-Touch-Pad mit. Wem das nicht reicht, der kann zum Type Cover greifen. Dieses liefert eine vollwertige Tastatur und sieht auf den Bildern etwas stabiler aus, ist dafür aber auch dicker. Laut Microsoft soll man mit beiden Cover-Typen deutlich schneller tippen können als auf der virtuellen Tastatur. Zudem ist es ein netter Kniff, um ältere Windows-Applikationen zu bedienen, die noch nicht Touch-Optimiert sind. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Microsoft lässt wichtige Fragen offen

Leider hat der Konzern zwei wichtige Fragen offen gelassen: Preis und Veröffentlichungsdatum. Beide Systeme setzen auf Windows 8, solange das neue Betriebssystem also nicht fertig ist, wird es auch kein Tablet geben. Bleibt zu hoffen, dass Microsoft mehr zu bieten hat als Prototypen und nette Spezifikationen.

Schlagzeilen wie "Microsoft steigt in das Tablet-Geschäft ein" sind eigentlich nicht korrekt. Tatsächlich forschte der Konzern spätestens seit 2008 an einem Touch-basierten Tablet-PC, Codename Microsoft Courier. Zur Erinnerung, das erste iPad erschien im April 2010. Das Projekt von Microsoft erreichte zwar keinen kommerziellen Status und setzte damals auf zwei Bildschirme, wahrscheinlich konnten aber einige der gelernten Lektionen in Surface einziehen. Zudem darf man nicht vergessen, dass Microsoft seit Jahren spezielle Windows-Versionen für Touch-basierte PCs liefert, die allerdings nie die Popularität des iPads erreichten.

Für Unternehmen sind ordentliche Tablets mit Windows 8 in jedem Fall ein Gewinn. Schließlich laufen darauf nicht nur die gewohnten Office-Programme, die Pro-Version der Surface-Geräte lässt sich zudem wie ein normaler PC oder Notebook in Verwaltungssysteme einbinden oder mit normalen Windows-Programmen bestücken.

HP und RIM als Tablet-Herausforderer schon gescheitert

Allerdings bleiben bei Surface zahlreiche Fragen offen. Das betrifft nicht nur die Auflösung der Displays, sondern auch die Akkulaufzeit und vor allem Preis und Informationen zur Verfügbarkeit. Auf dem Papier sehen die Tablets tatsächlich nicht schlecht aus, allerdings traten gegen das iPad schon einige potentielle Herausforderer an. Zur Erinnerung, bereits gescheitert sind Hersteller wie HPHP, RIM, Motorola, Sony oder das WeTab. Einige sind zwar immer noch auf den Markt, so richtig erfolgreich ist aber keines der Tablets. Alles zu HP auf CIO.de

Solange also die Geräte nicht für jedermann verfügbar sind, sind die Konzepte zwar interessant, aber sie müssen sich noch in der Praxis bewähren. Tatsächlich würde ein Erfolg von Microsoft wohl dem kompletten Tablet-Markt gut tun. Aktuell scheinen sich alle Hersteller an Apple abgearbeitet zu haben - und selbst dem Konzern aus Cupertino scheinen die Ideen für das iPad auszugehen. Und vielleicht schafft es Microsoft sogar, die Perspektiven umzudrehen und wie Apple vor einigen Jahren als Underdog den Tablet-Markt aufzumischen.

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