Bewerber über Social Media ansprechen
TÜV Süd: Beim Recruiting müssen alle Mitarbeiter mithelfen
Es gibt auch diese Arbeitgeber: groß, in diesem Fall um die 24.000 Mitarbeiter weltweit, breites Jobangebot mit interessanten Aufgaben und zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung sehr bekannt - aber dort arbeiten? Ein gutes Beispiel dafür ist TÜV SüdTÜV Süd. Zu den Aufgaben des Prüf- und Zertifizierungsdienstleisters zählt es, Technik sicher zu machen. Zum Beispiel in Aufzügen: Sowohl bei älteren Exemplaren als auch bei Hightech-Glasaufzügen, die softwarebasiert über Predictive Maintenance gewartet werden, darf es in Sachen Betriebssicherheit keine Kompromisse geben. Top-500-Firmenprofil für TÜV Süd
Security-Hubs in Hongkong, Shanghai und Mumbai
Um zu demonstrieren, dass man als Prüfinstanz am Puls der Zeit ist, an neuen, digitalen Themen arbeitet und attraktiv für IT-Absolventen ist, hat TÜV Süd zwei Digital Excellence Center gegründet, eines in Singapur und eines in München, in denen auch an Themen wie künstlicher Intelligenz gearbeitet wird, berichtet Claudia Delp, Director HR Global Center of Excellence Recruitment, Staffing & Development.
Damit nicht genug: Kürzlich hat das Unternehmen einen eigenen Cybersecurity-Bereich mit Hubs unter anderem in Hongkong, Shanghai und Mumbai ins Leben gerufen. Im Führungsteam verantwortet dort Christina Gäbler als Chief Operating Officer die Bereiche Service-Delivery, Business Development, Projekt-Management und Internal Operations.
Um an die begehrten IT-Fachleute zu kommen, hat man zunächst intern die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen, sprich Recruiter eingestellt, die sich im Hightech-Umfeld auskennen und wissen, wie diese Klientel tickt, um ihr Wissen auch richtig beurteilen zu können. Das reicht natürlich nicht, weiß Delp: "Firmen müssen heute viel weiter denken, nicht nur an den Auswahlprozess, sondern auch darüber hinaus." Man müsse sich als Arbeitgeber Fragen stellen wie: Wie kann ich für Mitarbeiter attraktiv sein? Was haben wir zu bieten? Wie berichten wir darüber? Wo erreichen wir potenzielle Zielgruppen? Was ist für diese Zielgruppen wichtig?
Social-Media-Kurse für Mitarbeiter
Social-Media-Kompetenz gehört heute selbstverständlich dazu. "Als Unternehmen muss ich nicht nur Social-Media-Accounts etwa auf LinkedIn betreiben und pflegen, um sichtbar zu sein, sondern auch Arbeitgeberbewertungsportale wie Glassdoor und Kununu beachten", gibt die Personal-Managerin zu bedenken. Dies könne zum Teil zentral erfolgen, aber nicht nur. Mitarbeiter und Führungskräfte müssten einbezogen werden, da "sie häufig den Kontakt zu potenziellen künftigen Kollegen haben", rät Delp. "Natürlich ist das nicht für jeden etwas." Aber diejenigen, die offen dafür seien, könne man als Unternehmen unterstützen, etwa indem man ihnen Kurse zur Nutzung von Social-Media-Kanälen anbiete.
Und dieses Engagement trägt, wie Delp erzählt,bereits Früchte. Immer mehr ProjekteProjekte werden in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen von Marketing und HR in den unterschiedlichen Social-Media-Kanälen veröffentlicht und vermitteln dort einen guten und echten Eindruck von der Arbeit. Mittlerweile existiert auch ein interdisziplinäres Team, das einen Content-Plan erstellt, um regelmäßig Inhalte zu publizieren. Im Mai begann TÜV Süd seine Employer-Branding-Kampagne "Future in your hands", die erstmals weltweit auf unterschiedlichen Kommunikationskanälen potenzielle Bewerber ansprechen soll. Alles zu Recruiting auf CIO.de