Analysten-Kolumne

Unzufriedenheit mit Business Intelligence wächst

04.03.2009
Von Klaus-Dieter Schulze

Standard-Reportings eignen sich nicht für jeden Anwender

Eine zusätzliche Hürde zu einem größeren Mehrwert der BI-Lösungen ist die fehlende Flexibilität und Individualität der Aufbereitung von Informationen. Finanzvorstände verlangen beispielsweise schnell verfügbare und unternehmensübergreifende Daten und Analysen zur Steuerung finanzieller Risiken. Dagegen interessieren sich Fachabteilungen vorrangig für analytische Anwendungen zur Steuerung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse. Trotzdem wird für den größten Teil alle Anforderungen in der Realität weiter mit Standardreports oder einfach multidimensionalen Auswertungen gearbeitet. Häufig wird auf diesem Weg mehr Quantität als Qualität zur Verfügung gestellt.

Business Intelligence: Projektprobleme.
Business Intelligence: Projektprobleme.

Der Konflikt zwischen dem flexiblen Bereitstellen von Informationen auf der einen Seite und mehr Effizienz durch Standardreports auf der anderen Seite wird die Unternehmen künftig noch intensiver als bisher beschäftigen. Unternehmen können sich weder eine diffuse Informationslage noch kostspielige Datensilos leisten. Die BI-Lösungen der Zukunft werden sich deshalb noch stärker an den Anforderungen der unterschiedlichen Anwendergruppen orientieren.

Im Kommen sind beispielsweise leicht einsetzbare, webbasierte Werkzeuge. Durch Web-Services und Service-orientierte Architekturen lassen sich BI-Tools einfacher und gezielter in die IT-Landschaft einbinden. Die Benutzerfreundlichkeit wird damit deutlich zunehmen. Zudem gewinnen vorgefertigte Integrationshilfen immer mehr an Bedeutung. Durch den Einsatz dieser sogenannten Mashups vereinfacht sich vor allem das Anbinden von Daten aus unterschiedlichen Quellen erheblich. Damit wächst die Flexibilität für ein individuelles Reporting.

Auch Online-Plattformen von Google, Microsoft oder Salesforce.com können mit dazu beitragen, die Komplexität von BI zu senken und gleichzeitig auf eine leistungsfähige Infrastruktur zuzugreifen.

Die Wirtschaftskrise mach die Herausforderungen transparent

Als Treiber, die aktuelle BI-Strategie zu überdenken, erweist sich die aktuelle Wirtschaftskrise. Die Notwendigkeit einer hohen Transparenz und eines funktionierenden Risikomanagements liegen auf der Hand: Anteilseigner sowie der Gesetzgeber fordern beispielsweise mehr Transparenz über Finanzdaten, das Tagesgeschäft sowie Entscheidungen. Wenn allerdings eine Verbesserung der Informationsversorgung in Bezug auf Qualität, Effizienz, Flexibilität oder Agilität gegenüber der Vergangenheit entstehen soll sind neue Wege in Bezug auf das Vorgehen, Organisationsformen sowie Technologien erforderlich.

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