Desktop-Virtualisierung
VDI-Lösungen von Microsoft, VMware und Citrix im Vergleich
Microsoft VDI
Wie man es von einem so großen Hersteller erwarten darf, verfolgt Microsoft das Ziel, einen kompletten VDI-Software-Stack von der VirtualisierungVirtualisierung bis zum Management zu bieten. Von den Erweiterungen, die das Serverbetriebssystem Windows 2012 gerade in den Bereichen Virtualisierung, Cloud-Fähigkeit und Management erfahren hat, profitiert dabei ganz wesentlich auch die VDI-Technik, sei es bei den stark erweiterten Hypervisor-Kapazitäten, die eine höhere VM-Dichte und besseres Management der virtuellen Maschinen versprechen, oder die verbesserten Hochverfügbarkeitsoptionen sowie das flexibilisierte Storage-Management. Techniken wie Shared VHDX, SMB3 als Basis für Shared StorageStorage sowie Disk Deduplication und Tiered Storage Spaces machen die Einführung von VDI einfacher und deren Betrieb günstiger. Alles zu Storage auf CIO.de Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Architektur eng mit RDS verwoben
Wie schon bei den VDI-Services in Windows Server 2008 R2 beruhen auch in Windows Server 2012 die Funktionen zur Einrichtung virtueller Desktops auf der gleichen technischen Basis wie die Terminaldienste. Das betrifft unter anderem den Einsatz des Remote Desktop Protocol für beide Arten des Server Based Computing, ebenso einen gemeinsamen Broker für Sessions und Desktops sowie ein Gateway, das den sicheren Zugriff auf Desktops und zentrale Anwendungen realisiert.
Auch wenn die Anzahl der Rollen verringert wurde, werden für ein typisches Setup immer noch mehrere Komponenten für den Aufbau einer Microsoft VDI benötigt:
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Hyper-V Server mit der RD-Virtualization-Rolle,
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Server mit den Rollen RD Connection Broker und RD Session Host im Redirection-Modus
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sowie optional Server mit RD Web Access und RD Gateway, sofern webbasierter Zugriff von extern gewünscht ist.
Verbessertes Management über zentrale Konsole
Ein großer Nachteil bei der bisherigen Implementierung der VDI-Techniken bestand darin, dass verschiedene verstreute ToolsTools zum Aufsetzen und zum Verwalten der Umgebung nötig waren, die zudem nicht mit der Verwaltung von Remote Desktop Sessions Host integriert waren. Hier schafft 2012 R2 Abhilfe durch Einführung des Plugins Remote Desktop Management Service (RDMS) für den neuen Server-Manager. Alles zu Tools auf CIO.de
Beim RDMS handelt es sich um eine zentrale Verwaltungskonsole für sämtliche RDS-Rollen. Ein eigener Discovery-Prozess entdeckt sie auf allen Maschinen, die im Server-Manager zu einem Rechner-Pool hinzugefügt werden. Voraussetzung für die zentrale Verwaltung einer RDS-Installation ist die Einrichtung eines Remote Desktop Management Servers, der seinerseits an die Rolle des RD Connection Broker gebunden ist.
Assistenten vereinfachen Installation
Der neue Server-Manager ermöglicht die zentral gesteuerte Installation der benötigten RDS-Rollen auf den betreffenden Servern. Ein Assistent namens Quick Start Deployment beschleunigt die Einrichtung kleinerer VDI-Umgebungen, indem sämtliche benötigten Rollen in einem Rutsch auf einem Server installiert werden.
Wie bei den Terminaldiensten werden nun auch für VDI-Setups sogenannte Collections gebildet, die sowohl Session Hosts als auch Virtualization Hosts jeweils zu Managementeinheiten zusammenfassen. Bei diesen unterscheidet Windows Server 2012 zwischen zwei Arten von Collections, die sich an den zwei grundlegenden Desktop-Typen orientieren: persistente Desktops - bei Microsoft Personal Desktops - sowie nicht-persistente Desktops - von Microsoft Pooled Desktops genannt.
Pooling von Desktops verschlankt das Management
Für das Deployment der Desktop-VMs bringt Windows Server 2012 R2 wesentliche Verbesserungen wie das automatische Erzeugen beziehungsweise Wiedererzeugen von virtuellen Desktops auf Basis von Templates, das Einspielen von Patches, die in einer Queue abgearbeitet werden, um Patch Storms zu verhindern.
Er unterstützt Live Migration von VMs mit lokalem Caching. Templates können damit auf einem Netzlaufwerk eines File-Servers abgelegt werden. Sobald auf dieser Basis ein virtueller - pooled - Desktop erzeugt wird, überträgt eine Streaming-Funktion die zu dieser VM gehörende VHD auf ein lokales Laufwerk.
Neu ist auch das Feature User Profile Disk, ein Mechanismus, der benutzerspezifische Profildaten nicht in der VM speichert, wo sie verloren gingen, sondern in einer User-spezifischen externen VHD. Bisher konnten solche Daten nur über Roaming Profiles und Ordnerumleitung beibehalten werden, die für VDI aber nur bedingt tauglich sind.
Diese Features zielen darauf ab, pooled Desktops als Alternative zu den schwer zu administrierenden persönlichen Desktops zu realisieren. Mit zentraler Bereitstellung einiger weniger Master-Images, aus denen diese dynamisch hergestellt werden, vereinfacht sich das Management wie auch das Patching beziehungsweise Updating erheblich. Der Ressourcen- beziehungsweise Speicherbedarf sinkt, was den propagierten VDI-Idealen entgegenkommt.
Persönliche Desktops können dagegen auf Basis neuer Storage-Features nun auch effizienter gespeichert werden. Die in VHDs gespeicherten Images profitieren dank Data Deduplication durch Ersparnis beim Speicherplatz, sofern Sie auf einem SMB Fileserver abgelegt sind. Zugleich wird durch das Caching des SMB-Servers die Performance, zum Beispiel beim Booten, beschleunigt.
Bessere Benutzererfahrung
Windows Server 2012 R2 bringt über ein weiter verbessertes RDP-Protokoll einige entscheidende Vorteile für das viel zitierte Benutzererlebnis. Das Technikpaket RemoteFX wurde um verschiedene Eigenschaften erweitert, die sowohl LAN- als auch WAN- und internetbasierte User adressieren.
So liefert das Protokoll nun eine WAN-Optimierung, die den Datendurchsatz durch verschiedene Maßnahmen beschleunigt und den Bandbreitenbedarf reduziert. Durch softwareseitige GPU-Unterstützung können Benutzer nun beispielsweise in den Genuss von Rich Media inklusive 3-D-Darstellung und DirectX 11 kommen. USB-Remoting verleiht Unterstützung für eine Vielzahl von USB-Geräten am Endgerät, während moderne Mobilgeräte nun auch Multitouch-Unterstützung inklusive diverser Windows 8 Gesten wie Pinch, Zoom, Drehung im virtuellen Desktop erfahren.
Mit der Remote Desktop App für iOS, Android und Windows Mobile eröffnet Microsoft Mobilsystemen Zugang zu virtuellen Desktops über RDP und RemoteFX via Remote Desktop Gateway.
Mit dem neuen, in Windows Server 2012 R2 enthaltenen VDI-Technik-Paket holt Microsoft gegenüber den beiden Wettbewerbern auf. Die bisherigen zentralen Kritikpunkte wie fehlende zentrale Verwaltung und WAN-Unterstützung haben die Redmonder effektiv adressiert, erweitertes Speichermanagement sowie neue Techniken wie der User Profile Disk lassen den Vorsprung schrumpfen.
Microsoft VDI - Pro und Contra
Pro
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Infrastruktur ist Teil des Betriebssystems Windows Server 2012 R2
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Verbesserte zentrale Verwaltung
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RemoteFX liefert nun WAN-Unterstützung
Contra
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Keine Offline-Unterstützung
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Nur für Hyper-V verfügbar
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VMware Horizon View
Horizon View (ehemals einfach "View") ist VMwares VDI-Lösungspaket für die Bereitstellung zentral gemanagter virtueller Desktops. Horizon View basiert auf der vSphere-Virtualisierungsplattform und ergänzt diese um den View Connection Server als Broker sowie das Remote-Protokoll PCoIP, das die deutlich leistungsfähigere und performantere Alternative zum ebenfalls nutzbaren RDP darstellt.