Joschka Fischer und Change Management
Veränderung ist Kopfsache
Wie ein Ereignis unser Denken verändert, merken wir manchmal erst Jahre später. Mit der Berliner Mauer fiel zugleich die Weltordnung nach zwei Weltkriegen zusammen. Länder- und Systemgrenzen öffneten sich, es begann die Globalisierung, wie wir sie heute kennen. "Erst jetzt erkennen wir, dass die Veränderungen vor 20 Jahren viel tief greifender waren als gedacht", sagte der frühere Außenminister Joschka Fischer in seiner Rede im Terminal 2 des Salzburger Flughafens.
Rund 40 CIOs waren der Einladung des CIO-Magazins und des Telekommunikationsanbieter Telefónica O2 am 13. und 14. November auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden gefolgt. Dabei zog sich das Thema "Veränderungen" von Fischers Rede am Abend des ersten Veranstaltungstages durch alle Vorträge und Diskussionen.
Eine zentrale Herausforderung sah Fischer im drohenden ökologischen Kollaps, hervorgerufen durch den Aufstieg von Ländern wie China und Indien. Für die westliche Welt erfordere das nicht weniger, als das eigene Wachstumsmodell zu ändern und eine neue, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu schaffen. Dabei kommen sogenannten grünen Technologien marktentscheidende Bedeutung zu. Deutschland sei da nicht schlecht aufgestellt. Aber es gibt ein Kopfproblem: Wir fühlen uns vom Wandel bedroht, statt mit einer Angriffsmentalität den Wettbewerb anzunehmen.