Studie von KPMG
Viele Cloud-Projekte werden scheitern
Trotz der noch vorhandenen Defizite beim Verständnis von Cloud-Technologien sind die Cloud-Anbieter optimistisch, wenn es um das zukünftige Kaufverhalten ihrer Kunden geht. Nach Angaben der befragten Provider, die zum großen Teil neben Cloud-Services auch klassische Outsourcing-Dienstleistungen anbieten, setzen schon jetzt 42 Prozent ihrer Kunden mindestens einen Cloud-Service ein. Im nächsten Jahr soll dieser Wert auf 66 Prozent ansteigen.
Cloud-Provider optimistisch
Die Lernkurve bei den Anwendern, die schon klassische Outsourcing-Services genutzt hatten, steige „stetig, aber nicht steil“ an, sagt KPMG-Direktor Lepeak. „Dabei ist das Sammeln von Erfahrungen ebenso wichtig wie das Aneignen von Wissen.“ Grundsätzlich unterschieden sich Rahmenwerk und Prozesse nur wenig von den Vereinbarungen des traditionellen Outsourcing.
Dennoch sollten die Anwender ihre Kenntnisse des Cloud-Marktes möglichst schnell ausbauen, um das zunehmende und immer breiter gefächerte Angebot an Cloud-Services besser einschätzen und für sich nutzen zu können. Allzu optimistisch ist Lepeak indes nicht. Nach seiner Einschätzung ist damit zu rechnen, dass es noch zu einer Vielzahl von gescheiterten Cloud-Projekten kommen wird, bevor eine nachhaltige Besserung eintritt. „Wenn sie in ein bis zwei Jahren in die Fachpresse sehen, werden Sie sicher von einer ganzen Reihe Cloud-Projekten lesen, die nicht den angestrebten Erfolg gebracht haben und mit unerfüllten Erwartungen geendet sind“, prophezeit der KPMG-Outsourcing-Experte.
Der Studie beruht auf den Daten des KPMG Sourcing Advisory Global Pulse Survey aus dem zweiten Quartal 2011. Die „Advisor and Service Provider Pulse Surveys“ werden seit 2004 regelmäßig vom Spezialisten für Outsourcing-Beratung EquaTerra durchgeführt. KPMG hat EquaTerra im Februar 2011 übernommen; die Ergebnisse des Global Pulse fließen seither in die Marktstudien des KPMG Advisory Pulse ein. Grundlage der Studie sind die Daten der weltweit tätigen KPMG-Outsourcing-Berater sowie eine Befragung von 22 internationalen Outsourcing-/Cloud-Anbietern.