SOA Konzepte

Viele Strategien – nur ein Weg

15.09.2008

In vier Phasen zur SOA

Angesichts dieser offenen Strategiemodelle wundert es nicht, dass auch ein Vier-Phasen-Modell für SOA-Projekte, wie es Oracle-Manager Kaldenhoff und SOA-Architekt Normann entwickelt haben, keine bloße Anleitung für die SOAfizierung eines Unternehmens ist. Bei Licht betrachtet sehen beide Strategen nicht einmal die vier Phasen als verbindlich an: „Was wann im Unternehmen tatsächlich passiert, hängt entscheidend an den Business Execution Gaps, die es zu überwinden gilt“, sagt Mathias Kaldenhoff, der darauf anspielt, dass in Unternehmen oft weitaus schneller gedacht als umgesetzt wird.
Dennoch: Die Entscheidung für irgendeines der diversen Strategiemodelle hängt davon ab, wie weit das Unternehmen für Service-Orientierung gerüstet ist. Also welche Entwicklungsstufen es schon genommen hat:

  • In Phase I geht es um die Modernisierung der vorhandenen IT, unabhängig vom strategischen Ziel.

  • Phase II könnte der Beginn einer SOAfizierung der Unternehmens-IT auf lokaler Ebene und vorhandener Basis sein: „Hier“, so Normann, „brechen wir die Funktionalität bestehender Systeme auf und integrieren sie über Adapter in die SOA-Komponenten. So erstellen wir einen Enterprise-Service-Bus mit den Business-Services als ‚Bushaltestellen‘.“

  • Mit einer modernisierten IT geht es dann in Phase III: Hier werden mit BPM-Werkzeugen Prozessmodelle erstellt, die mit technischen Informationen angereichert, zu ausführbaren Prozessen werden. Lassen sich Prozesse automatisieren und vereinbart sich das mit den Soll-Zielen, werden dafür Servicebausteine entwickelt.

  • Phase IV zeichnet sich durch einen hohen Reifegrad eines Unternehmens aus: Dashboards stellen die Prozess- und Serviceperfomance dar und Manager erkennen leicht und präzise, wo Verbesserungen in den Prozessen und den Systemen der Gesamtbebauung sinnvoll sind.

„Obwohl diese vier Phasen in der Unternehmensaufgabe ‚IT-Modernisierung‘ einen gewissen Standard prägen, beschreiten die Unternehmen einen sehr individuellen Weg“, betont Mathias Kaldenhoff. „Es handelt sich dabei nicht um ein Big-Bang-Projekt, sondern um ein evolutionäres Entwickeln einer unternehmensweiten ITArchitektur.“ Das funktioniere aber nur, sekundiert Hajo Normann, wenn sich die Modernisierung der IT über die Abteilungsgrenzen hinaus erstrecke: „Die Stakeholder eines Projekts finden sich auf lokaler Ebene; mindestens ebenso wichtig sind aber die volle Unterstützung und das Verständnis aus dem oberen Management. SOA-Initiativen sollte man gerade nicht auf Projekt-, sondern auf strategischer Ebene betrachten.“

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