Desktop-Virtualisierung mit VDI
Virtual-Desktop-Infrastruktur dimensionieren
Netzwerk und Speicherumgebung optimieren
Wichtig ist, in einer VDI die Latenzzeiten so niedrig wie möglich zu halten. Speziell Multimedia-Anwendungen reagieren allergisch auf Latency-Wert von mehr 100 ms. Um das zu erreichen, müssen die Storage-Subsysteme entsprechend leistungsfähig sein. Sie sind in vielen VDI-Umgebungen ein Schwachpunkt, der die Performance beeinträchtigt. Ein weiterer Tipp: Die RAID-Gruppen sollten sechs bis zwölf Laufwerke umfassen. Zudem ist es ratsam, pro LUN (Logical Unit Number) nicht mehr als 32 Desktop Virtual Machines vorzuhalten.
Optimal für den Zugriff auf eine VDI ist ein Local Area Network (LAN). In einer solchen Umgebung ist in der Regel ausreichend Bandbreite verfügbar. Allerdings ist es auch möglich, virtualisierte Desktops über WAN-Strecken bereitzustellen, etwa in Filialen. Allerdings müssen in diesem Fall die Paketverlustrate und die Roundtrip-Zeiten der Pakete optimiert werden. Die Packet Loss Rate sollte im Idealfall weniger als 0,5 Prozent betragen. Bei den Roundtrip-Zeiten sind etwa 10 ms akzeptabel.
Solche Werte lassen sich meist nur dann erzielen, wenn an beiden Enden der Weitverkehrsstrecke WAN-Optimierungssysteme eingesetzt werden. Bekannte Hersteller solcher Systeme sind unter anderem Blue Coat Systems, Silver Peak Systems und Riverbed. Ein WAN-Optimizer verwendet mehrere Techniken, um den Datenverkehr zu optimieren. Dazu zählen das Deduplizieren von mehrfach vorhandenen Daten sowie Forward Error Correction und proprietäre Verfahren, um sicherzustellen, dass die Datenpakete in der richten Reihenfolge beim Adressaten ankommen. Hinzu kommt das Caching von Daten. Der Nachteil solcher WAN-Optimierungssysteme: Sie kosten mehrere tausend Euro. Allerdings stellen Anbieter wie etwa Silver Peak Systems oder Riverbed für kleine Unternehmen teilweise kostenlose Versionen ihrer Virtual WAN Appliances zur Verfügung.