Trends im IT-Services-Markt
Volle Fahrt voraus
Die Standardisierung wird auch von Thomas Reuner, Strategic Consulting Partner des Beratungsunternehmens IDC, als ein Trend gesehen. "Der Weg führt weg von den individuellen Lösungen, hin zu Standardisierung und KonsolidierungKonsolidierung." Die Auftraggeber würden immer mehr Wert auf Dienstleistungen aus einer Hand legen. Für den Geschäftsführer von Pierre Audoin Consultants Christophe Châlons ist die Industrialisierung bereits seit 2004 ein großes Thema. Die Rationalisierung der Delivery (OffshoreOffshore) würde 2007 weiter fortschreiten. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Offshore auf CIO.de
"Wir werden keinen Bruch zu 2006 haben, sondern eine kontinuierliche Weiterentwicklung." Dennoch ist man, laut Heiko Miertzsch, noch weit davon entfernt, den Firmen einen "Lego-Baukasten" mit Anwendungen und Lösungen anbieten zu können, die sich ähnlich leicht zum großen Ganzen zusammensetzen lassen. Allein die zögerliche Umsetzung unternehmensweiter XML-Lösungen und einheitlicher semantischer Beschreibung von Daten und Prozessen, zeigt, wie weit die IT in Bezug auf die Standardisierung hinterher ist.
Branchenspezialisten verzweifelt gesucht
Hier bietet sich für Dienstleister die Chance, entsprechende IT-Lösungen zu präsentieren. Der Grund dafür ist, dass nicht nur die Standardisierung gefragt ist, sondern auch die Spezialisierung. "Unternehmen vergeben ihre Outsourcing-Aufträge lieber an unterschiedliche Spezialisten, denn wenige Dienstleister können alles", sagt Katharina Grimme. Zudem wollen sich Firmen nicht nur von einem einzigen Service-Provider abhängig machen. Daher könnten kleinere Spezialisten auch in diesem Jahr gut überleben. Das liege vor allem auch daran, dass sie sich häufig mit großen Anbietern zusammentun. "Die kleinen Spezialisten müssen vor allem darauf achten, dass sie sich auf die richtige Branche und aktuelle Themen fokussieren", sagt Andreas Burau von der Experton Group.
Zu den Sorgenkindern zählen die mittelständischen Dienstleister, die sich in den kommenden Monaten einiges einfallen lassen sollten. "Sie müssen entweder versuchen, den Anschluss an die Großen zu bekommen, oder sich spezialisieren", erklärt Lünendonk-Geschäftsführer Hartmut Lüerßen.
Auch die großen Dienstleister stehen 2007 weiter unter Druck. Obwohl sie weiter wachsen, sollten sie darauf achten, dass sie ihre Delivery-Units darauf ausrichten, Kosten zu sparen und flexibel zu sein. Die Großen müssten in diesem Jahr versuchen, den Mittelstand mit attraktiven Angeboten zu locken, meint Lüerßen. Das spiele besonders in Deutschland eine große Rolle, weil hier, im Vergleich zum Rest der Welt, die Firmen stark mittelständisch geprägt sind. Als Folge hätten sie andere Ansprüche an die Dienstleister, dazu würden unter anderem die lokale Präsenz und eine hohe Kundenbindung gehören.