Automatische Software- und Update-Verteilung über Nacht
Vom Zentral-Server ins Kassensystem
Die Kasse muss klingeln - an sechs Tagen die Woche - und die Preise müssen stimmen. Mit diesem schlichten Grundsatz stieg die Drogerie Müller aus Ulm zu den Top-20 des deutschen Einzelhandels auf. Das überwiegend in Süddeutschland tätige Unternehmen beschäftigt über 17.500 Mitarbeiter, die rund 1,9 Milliarden Euro umsetzen. Viele der einstigen Drogerien verwandelten sich in Kaufhäuser, die Parfümerie und Schreibwaren, Multimedia, Spiel- und Haushaltwaren unter einem Dach vereinen.
Um die 440 Filialen mit über 170.000 Artikeln aus dem aktuellen Sortiment zu beliefern, entwickelte die 110 Mann starke IT-Abteilung selbst das Warenwirtschaftssystem New Backoffice (NBO). Immerhin verfügt das Unternehmen über 150.000 qm Lagerfläche und einen Fuhrpark mit einer jährlichen Fahrleistung von 14,5 Millionen Kilometern.
Jeder Arbeitstag hat andere Preise
Bei dieser Größenordnung sind Änderungen am Sortiment und der Filialstruktur an der Tagesordnung. Jede Aktualisierung der Kassen-Software durchläuft daher ein zweistufiges Testverfahren, dann geht die neue Version zum einwöchigen Praxiseinsatz in zwei Ulmer Testfilialen. Erst wenn zehn weitere Geschäftsstellen den Test unter Höchstlast erfolgreich abschließen, fällt der Startschuss für den Massen-Rollout an die 2.500 Kassen in den Filialen.
Die aktuelle Plattform der zentralen IT-Struktur ist das Open SourceOpen Source Betriebssystem Linux. Damit endete die Ära von MS-DOS, das den Anforderungen moderner Anwendungen nicht mehr gewachsen war. Für Linux und gegen Windows, auch in seinen Kassen, entschied sich Müller nicht nur wegen der Microsoft-Lizenzpolitik. „Wir wollten auch eine einheitliche Architektur im Unternehmen haben“, betont Andreas Nebel, Leiter IT-Services bei der Müller Ltd. & Co. KG.
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