Wie Unternehmen die von Nutzern generierten Inhalte verwenden sollten
Von der Sehnsucht nach Ruhm profitieren
Zwei Drittel der Menschen, die Videos im Internet verbreiten, tun das aus Sehnsucht nach Ruhm. 59 Prozent finden Spaß daran. Die Nutzer sagen, dass sie ihre Erfahrungen anderen mitteilen möchten und dabei nicht ans Geldverdienen dächten. Das fand McKinsey in einer Umfrage unter knapp 600 Usern der vier größten Video-Sharing-Sites in Deutschland heraus.
Für Unternehmen bedeutet das vor allem, dass dieser virtuelle Planet einer völlig anderen Logik gehorcht als die vom Homo Oeconomicus bewohnte Wirtschaftswelt aus dem Lehrbuch. Ihre Erwartungen erfüllen sich nur dann, wenn sie sich auf die Triebfedern dieser Gruppe einzustellen wissen.
Der für Unternehmen interessante Personenkreis ist dabei überraschend klein. So zahlreich und vielfältig die Inhalte im Web sind, so überschaubar ist die Gemeinde, die sie bereitstellt. Beispiel Videos: Je nach Seite zeichnen nur drei bis sechs Prozent der Mitglieder für drei Viertel der Clips verantwortlich. Auch zu anderen beliebten Websites tragen ähnlich wenige bei. Die Bandbreite reicht von rund zwei Prozent der Nutzer bei Wikipedia oder Flickr bis knapp zehn Prozent bei Gnutella.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt McKinsey-Analyst Jacques Bughin den Unternehmen, als erstes bei ihren eigenen Web 2.0-Projekten den kleinen Anteil derjenigen aufzuspüren, der Blogs und Wikis regelmäßig mit qualitativ hochwertigen Inhalten bestückt.