Lizenzmodelle von Oracle, IBM & Microsoft

Was Datenbank-Virtualisierung kostet

15.07.2011
Von Hartmut  Wiehr
Foto: ProLicense

Alle im Server installierten physischen CPUs müssen berücksichtigt werden. Die Anzahl der virtuellen Betriebsumgebungen und Instanzen auf dem physischen Server ist irrelevant. Im untenstehenden Beispiel ist ein softpartitionierter Server mit acht installierten CPUs abgebildet. Eine Partition mit zwei CPUs wird von der Oracle DB genutzt. Es sind alle acht CPUs im Server für die Oracle Datenbank zu lizenzieren. Die benötigte Anzahl an Lizenzen (Prozessor oder Named User) wird anhand der Kerne pro CPU kalkuliert (siehe auch Oracle Processor Core Factoring Table).

Hard-Partitioning - nur zugewiesene Prozessoren sind zu lizensieren

Foto: ProLicense

Beim Hard-Partitioning wird der Server physisch in einzelne voneinander unabhängige Segmente aufgeteilt. Es sind in diesem Fall nur die dem jeweiligen Segment zugewiesenen Prozessoren zu zählen. Beispiele für von Oracle anerkannte Lösungen: Solaris 10 Containers, LPAR, Micro Partitions, vPar, nPar, OracleVM (bei entsprechender Hard-Installation).

Für ein Rechenzentrum, das bedarfsgerecht Rechenleistung für die Datenbank zur Verfügung stellen möchte, ergibt sich damit ein Problem: Nur die Soft-Partitionierung, zum Beispiel mit VMware, ermöglicht einen wirklich dynamischen und bedarfsgerechten Betrieb der Datenbank. Hierbei ist jedoch gemäß der Lizenzregeln von Oracle von Anfang an das gesamte System zu lizenzieren. Dies führt zu hohen Lizenzkosten, die für die Gesamtkostenanalyse berücksichtigt werden müssen.

Das Lizenzmodell von IBM

Grundsätzlich besteht Ähnlichkeit zwischen den Lizenzmodellen von Oracle und IBM. Beide bieten User-basierte und Rechenleistung-basierte Lizenzierungen an. Während bei IBM jedoch von PVUs (Processor Value Units – Basis ist hier die Gesamtanzahl der Kerne) gesprochen wird, lizenziert Oracle nach Prozessoren (wobei auch hier die Gesamtanzahl der Kerne ausschlaggebend ist).

Bei der Lizenzierung von virtualisierten Systemen geht IBM jedoch einen etwas anderen Weg. IBM vereinbart zuvor mit seinen Kunden genau, welche Systeme virtuell aufgebaut werden sollen (Soft-Partitioning). Auf diesen Systemen wird dann das sogenannte IBM License Metric Tool installiert.

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