Konflikte und Aufgaben
Was der Chief Data Officer vom CIO hält
Diese Zahlen erscheinen von höchster Bedeutung. Denn aus ihnen lässt sich schließen, dass der CDO zumeist eben keine ungeliebte Ad hoc-Personalie ist, sondern auf Wunsch von ganz oben existiert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit besteht diese hohe Unterstützung also fort, sobald ein CDO tatsächlich im Unternehmen tätig ist. Für CIOs ist dieser Umstand sicher wichtig zu wissen, wollen sie Machtkämpfe mit einem Vorstandsliebling vermeiden.
Effizienz, Wettbewerb und Datenqualität
Die Studie macht ebenfalls klar, warum CDOs in Unternehmen gewollt sind. 93 Prozent der Befragten nennen eine Verbesserung der Effizienz als eines der beiden wichtigsten Ziele, 89 Prozent eine Verbesserung der Wettbewerbsposition und 88 Prozent eine größere Nähe zu den Kunden.
Eine zentrale Rolle im CDO-Büro spielt zu 79 Prozent die Datenqualität. Mit jeweils 72 Prozent folgen Informationsstrategie und MDM, mit jeweils rund zwei Drittel Information Governance, Data Science und Business Analytics.
Diese Funktionsfülle unterstreicht eine Folge jener eben nicht mit den Studienergebnissen zu belegenden Gartner-Annahme: Wäre die Rolle des CDOs einfach eine schnelle Antwort auf kurzfristige Probleme, so wäre sie vermutlich in ihrem Umfang limitiert. Tatsächlich geht Gartner im Lichte der Studie aber davon aus, dass die Rolle funktional oft breit angelegt und mit einer eigenen Abteilung verbunden ist, wie es bei der IT- oder der Finance-Funktion bereits seit langem der Fall ist.
Strategische Entscheidung für den CDO
Mehrheitlich, so zeigt die Studie, wird die Arbeit dieses neuen Büros in den Pionier-Unternehmen bislang positiv wahrgenommen - auch wegen der mit ihr verbundenen positiven Erwartungen. "Die Einführung einer CDO-Rolle samt zugehörigem Büro ist eine strategische Entscheidung, um neue Lösungen sowie die Generierung von Wert/Gewinn voranzutreiben", lautet das Fazit der Analysten. Und tatsächlich wenden nur 16 Prozent der bislang agierenden CDOs das Gros ihrer Arbeitszeit für die Lösung alter Probleme auf. 71 Prozent hingegen widmen sich überwiegend neuen Lösungen.