Interview mit Andreas Nolte, CIO Allianz Deutschland
Was die Allianz Deutschland im Silicon Valley gelernt hat
Sie haben gesagt, diese Arbeitsweise wollen Sie auf die gesamte Entwicklung ausweiten …
Andreas Nolte: Das ist tatsächlich die Idee, wie ich später gerne die komplette Entwicklung bei der Allianz Deutschland transformieren würde. Heute haben wir bereits 250 Leute so weit, in Summe werden es 600 bis 700 Kolleginnen und Kollegen sein, die so arbeiten werden. Und das wird gar nicht so schwierig sein, denn es ist wesentlich befriedigender so zu arbeiten als in dem alten Setting.
Würden Sie den heutigen Zustand als Two-Speed-IT bezeichnen?
Andreas Nolte: Sicher, von der Technologie her gibt es natürlich Unterschiede. Die Frontend-Entwicklung läuft auf der Cloud Foundry, im Backend-Bereich haben wir eine andere Build-Pipeline und ein anderes Tooling. Aber man kann diverse Teilaspekte übertragen. Wir arbeiten gerade an einem Piloten, wo wir Frontend und Backend zusammenbringen.
"Veränderungsbereitschaft ist nicht auf eine Altersgruppe begrenzt"
Es ist immer so, dass das agile Team eine End-to-End-Verantwortung hat. Es nutzt in der Service-Architektur Backend-Services, bindet sie in die Frontend-Applikationen ein und hat dabei die volle Verantwortung. Wenn das agile Team Kollegen braucht, die sich mit Anpassungen in den Backend-Services auskennen, werden die mit ins Team kommen und die entsprechenden APIs entwickeln.
Sind die Philosophien und Mentalitäten nicht viel zu unterschiedlich, als dass man einfach Mitarbeiter aus dem Backend auf Abruf in das agile Frontend-Team berufen könnte?
Andreas Nolte: Das ist ein Change-Prozess, der sich über eine gewisse Zeit hinziehen wird. Ich bin aber sehr zuversichtlich. Wir beobachten übrigens, dass die Veränderungsbereitschaft überhaupt nicht auf eine bestimmte Altersgruppe begrenzt ist. Es gibt sowohl von erfahrenen als auch von jungen Entwicklern positives Feedback. Insofern bin ich sicher, dass wir das durch die komplette IT durchziehen können.