Soft Skills
Was IT-Unternehmen von Bewerbern erwarten
Dr. Monika Becker ist Leiterin Business Unit Software der Hager Unternehmensberatung. Mit ihrem Team besetzt sie anspruchsvolle Management- und Fachpositionen für Unternehmen aus den Branchen Software und Digitale Lösungen. Die Hager Unternehmensberatung ist Partner von Horton Internationale und bietet ihren Kunden weltweit an über 40 Standorten in den global wichtigsten Wirtschaftsregionen Lösungen rund um den Arbeitslebenszyklus an.
Der deutsche IT-Arbeitsmarkt ist seit längerem ein Arbeitnehmermarkt. Nicht nur die Unternehmen suchen sich die Besten heraus. Auch die Arbeitnehmer sind in der Position, entsprechend ihrer Präferenzen zu wählen. Der Wettbewerb um die besten Köpfe ist nach wie vor ein brisantes Thema in den Personalabteilungen. Gleichzeitig ist "nachhaltiges" RecruitingRecruiting wichtig für IT Unternehmen. Es gilt in einem engen Marktumfeld die richtigen Mitarbeiter zu finden, die ihre neue Rolle erfolgreich ausüben, zur Unternehmenskultur passen und sich idealerweise im Unternehmen erfolgreich weiter entwickeln. Alles zu Recruiting auf CIO.de
Praxis wichtiger als Abschlussnote
Um den richtigen Mitarbeiter zu gewinnen, setzen die meisten IT-Unternehmen auf einen Mix aus Auswahlkriterien, die sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt haben. Für die Personalabteilungen der meisten IT-Unternehmen sind Schul- und Universitätszeugnisse bei der Einstellung von Absolventen zwar wichtig, aber nicht das alleinig ausschlaggebende Kriterium. Ein Universitätsabschluss mit der Gesamtnote 1,0 garantiert nicht die "Praxistauglichkeit" des Absolventen.
Zunehmende Bedeutung haben Teilnoten und Praktika. Aus den Teilnoten kann eine Neigung und Richtung des Kandidaten heraus gelesen werden. Durch praktische Erfahrungen, die der Kandidat im Vorfeld gesammelt hat, sind die Interessen des Bewerbers unmittelbar sichtbar. Ein Bewerber für eine IT-Umgebung, der Praktika in diesem Bereich nachweisen kann, untermauert seine fachliche Affinität und kann zudem in der Praxis meist schneller in Kundenprojekten eingesetzt werden als Kandidaten, die lediglich theoretisches Fachwissen vorweisen können.
- In der "Hochschul-Recruiting-Studie 2014" ...
... untersuchte Jobware untersuchte mit der Hochschule Koblenz, ob das steigende Angebot an Hochschulabsolventen auf eine entsprechende Nachfrage der Unternehmen trifft. Der Studie liegen Antworten von 211 HR-Experten zugrunde. - Um als Student seinen Marktwert zu erhöhen, ...
... sollte manPraktika absolviert oder als Werkstudent gearbeitet haben. 80 Prozent der Arbeitgeber erwarten praktische Erfahrungen von Hochschulabsolventen. - Das zweitwichtigste Einstellungskriterium ...
... aus Sicht der Unternehmen sind Arbeits- oder Praktikumszeugnissen. Mehr als jedes zweite Unternehmen achtet auf deren Inhalte. - Mit einer guten Abschlussnote...
... können Hochschulabsolventen bei etwa 40 Prozent der befragten Unternehmen punkten. - Ebenfalls positiv wird den Absolventen Auslandserfahrung angerechnet
Diese Eigenschaft sehen auch etwa 40 Prozent der Unternehmen als geeignet, um den Marktwert eines Hochschulabsolventen zu erhöhen. - Auch Fremdsprachenkenntnisse sind wichtig
Insgesamt 39 Prozent der Unternehmen sehen diese Eigenschaft als wichtig an, um den Marktwert zu erhöhen. - Die Abiturnote spielt dagegen kaum eine Rolle
Nur etwa 4 Prozent der HR-Experten gibt an, dass die Abiturnote den Marktwert des Hochschulabsolventen positiv beeinflusst. - Unrealistische Gehaltsvorstellungen der Hochschulabsolventen ...
... schrecken die Personaler ab. Fast 47 Prozent der befragten HR-Experten geben sie als große Schwäche an. - Wer bei Vorstellungsgesprächen nicht gänzlich versagen möchte, ...
... sollte der Studie zufolge auf selbiges vorbereitet sein. Über 30 Prozent der Unternehmen sehen die mangelnde Vorbereitung als häufigste Schwäche bei Hochschulabsolventen. - Ein unglückliches Erscheinungsbild ...
... hingegen ist nur knapp 15 Prozent der Unternehmen als häufigste Schwäche der Hochschulabsolventen aufgefallen. - Mit welchen Einsteigsgehältern ...
... können Hochschulabsolventen rechnen? Das ist laut Jobware-Studie auch eine Frage des Abschlusses. - Absolventen mit einem Bachelor-Abschluss ...
... konnten mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 38.900 Euro rechnen. - ... als Einstiegsgehalt für einen Bachelor ...
... bieten 45 Prozent der befragten Unternehmen an. - ... im Jahr können Bachelor-Absolventen ...
... in jedem dritten der befragten Unternehmen verdienen. Vor zwei Jahren waren noch 41 Prozent der Unternehmen bereit, diese Summe zu zahlen. - ... im Jahr können Bachelor-Absolventen...
... bei 18,7 Prozent der Unternehmen verdienen. - Hochschulabsolventen mit Master-Abschluss ...
... erhielten 2013 ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 41.780 Euro. - ... im Jahr können Master-Absolventen ...
... nur in jedem 10. Unternehmen erwarten. - Promovierten Hochschulabsolventen wurde ...
... von den Unternehmen über alles Unternehmensgrößen hinweg ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von über 40.000 Euro geboten. - ... im Jahr für promovierte Einsteiger ...
... geben 27 Prozent der Unternehmen. - Aufgrund der Freizügigkeit innerhalb der EU-Länder ...
... erhielten in den letzten zwei Jahren 44 Prozent der befragten Unternehmen mehr Bewerbungen von Hochschulabsolventen aus dem EU-Ausland, aber nur 21 Prozent von ihnen haben sie auch vermehrt eingestellt. - Das mit Abstand am meisten genannte Einstellungshindernis ...
... sind Sprachbarrieren. 86 Prozent der befragten Unternehmen sehen diese als Hindernisse bei der Einstellung von ausländischen Hochschulabsolventen. - Auf dem zweiten Platz ...
... liegt die Angst der Unternehmen vor einer längeren Einarbeitungszeit. - Mangelnde Marktkenntnisse, kulturelle Unterschiede ...
... sowie eine hohe Fluktuationsgefahr halten jeweils 23 Prozent der befragten Unternehmen davon ab, ausländische Hochschulabsolventen einzustellen. - Lediglich sechs Prozent der befragten HR-Experten ...
... vermuten keine Hürden bei der Rekrutierung ausländischer Absolventen.
Die Abschlüsse Bachelor und Master sind mittlerweile etabliert. Die Akzeptanz der Bachelor-Studiengänge ist in den vergangenen Jahren auf der Arbeitgeberseite deutlich gestiegen. Viele Unternehmen bieten Traineeprogramme für Absolventen, um die weiteren Karriereschritte zu ebnen und gleichzeitig die Mitarbeiter zu binden. Personaler raten jungen Absolventen, rechtzeitig den Weg in die Praxis zu suchen. Zum einen hilft es bei der Einschätzung, ob die berufliche Wahl richtig ist, zum anderen kann der Kandidat sein fachliches Interesse sichtbar untermauern.
Unternehmen sind kompromissbereit
Für erfahrene Bewerber und Führungskräfte in der IT Branche gilt, dass die Ausbildungszeugnisse meist geprüft werden, aber eine weitaus geringere Rolle spielen, als Arbeitszeugnisse aus der jüngeren Zeit. Eine wichtigere Rolle nehmen auf höherem Joblevel Referenzen ein. Dieses Kriterium, das im angelsächsischen Raum seit langem Usus ist, wird zunehmend in Deutschland angewendet.