Digitale Produktwelten

Was Verbraucher von Digital-Produkten wollen

19.12.2016

Auch andere Innovationen aus der digitalen Welt finden bisher dann die meiste Zustimmung, wenn sie das Leben erleichtern, nicht aber das eigene Denken überflüssig machen: Beim vernetzten Zuhause sind das beispielsweise Notrufsysteme, Service-Roboter oder intelligente Betten, die künftig dazu beitragen sollen, dass Menschen länger eigenständig in den eigenen vier Wänden leben können.

Wichtig ist dabei auch, wie die Anbieter mit dem Thema Datensicherheit umgehen. Gerade beim vernetzten Zuhause mit Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik oder intelligenter Gebäudetechnik hatten sich zuletzt teils gravierende Sicherheitslücken offenbart - von dem Angriff auf Telekom-Router bis hin zu Babyphones, zu denen sich Fremde per Schadsoftware Zutritt verschafften. Weit mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland befürchten nach einer Umfrage des Branchenverbandes Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu), dass Fremde von außen irgendwann die Steuerung über ihren vernetzten Haushalt übernehmen könnten.

Sehr wenig Vertrauen in digitale Produkte

Schon in ihrem eigenen Interesse sollten die Hersteller solche Bedenken sehr ernst nehmen, sagt Lina Ehrig vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Schon heute sei das Vertrauen vieler Menschen in digitale Dienstleistungen und Produkte teils "erschreckend gering". Vielen fehle der Überblick darüber, was mit ihren Daten passiert. "Das Gefühl der Kontrolle schwindet zunehmend", sagt Ehrig. Bisher nähmen das viele Verbraucher noch in Kauf, da der Reiz der neuen Angebote groß sei.

Hinzu kommen aber steigende Anforderungen an das technische Verständnis der Verbraucher. Neu zu sein, kann ein Produkt attraktiv machen - aber ein zu Viel an Neuheit könne die Kunden auch überfordern, sagt GfK-Experte Wucher. Größter digitaler Innovationserfolg der vergangenen Jahre seien zweifellos Smartphones inklusive der damit verbunden "Appconomy" gewesen, sagt Wucher. Inzwischen sind die Zeiten großen Wachstums aber vorbei - in diesem Jahr würden erstmals rückläufige Umsatz- und Verkaufszahlen im deutschen Smartphone-Markt erwartet.

Als neue digitale Produkt-Generation stünden nun vor allem "WearablesWearables" - also am Körper tragbare Technologien - sowie Produkte rund um das vernetzte Zuhause und Auto in den Startlöchern. So erwartet der Welt-Roboter-Verband IFR, dass von 2016 bis 2019 weltweit insgesamt rund 31 Millionen Roboter verkauft werden, die beim Rasenmähen, Staubsaugen, Fensterputzen und anderen Hausarbeiten helfen. "In unseren Studien messen wir großes Potenzial für diese neuen digitalen Produkte - aber die Frage nach "Top oder Flop" wird erst in Zukunft abschließend beantwortet werden können", sagt Wucher. (dpa/rs) Alles zu Wearables auf CIO.de

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