Teil 1: Die Grundlagen

Web 2.0 kurz erklärt

01.09.2006
Von Willi Schroll und Andreas Neef

Derartige Spezialplattformen stellen eine wichtige Komponente der veränderten Web-Landschaft dar. Da Online-Communities wie Friendster.com ein "alter Hut" sind, werden sie oft nicht zur authentischen Web 2.0-Welt gerechnet. Allerdings durchzieht "das Soziale" die neuen Webanwendungen wie ein Geflecht. Viele Dienste sind als soziale Spielräume anzusehen, da es dort darum geht, sich auszudrücken, Inhalte mit anderen zu teilen, Kommentare abzugeben. Auf den zweiten Blick geht es bei den erfolgreichsten Portalen und Services ganz offensichtlich darum, lebendige Gemeinschaften zu schaffen, die sich in regem Austausch befinden. Man bewegt sich dort mühelos im Dreieck aus Selbstdarstellung, Kommunikation und Kollaboration. Das Web wird also sozialer.

Interaktionen wie Kommentieren-im-Blog, Austauschen-im-Chat, Empfehlungen-Abgeben werden selbstverständlich. Revolutionär ist dabei, dass dank der passenden "Mashups" praktisch jede Webanwendung "sozialisiert" werden kann. In wenigen Minuten werden Applikationen um eine soziale Dimension bereichert. Die eigene Homepage verliert ihren insularen Charakter und ist über Kommentierungsfunktionen, Ranking- und Votingmechanismen in einen Communityrahmen eingebettet.

Trend 5: Das Web wird intelligenter

Web 2.0-Dienste mit Sharing-Charakter funktionieren nur durch das clevere Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Das Geheimnis des Erfolgs: Eine Plattform wie Flickr muss User motivieren, mit ein paar Klicks ihren Beitrag zu leisten und sie muss umgekehrt die gigantische Summierung der zugeführten Beiträge für den User attraktiv aufbereiten.

Im Fall von Flickr heißt dies, dass der User selbst die Schlüsselworte vergibt, um nachher die Auffindbarkeit der Bilder für andere User zu gewährleisten. Gerade bei einer Foto-Community wird sehr deutlich, wie wichtig diese Kategorisierung ("Tagging") ist - ohne derartige Tags wären die Bilderwelten nicht durchsuchbar, also unzugänglich und nutzlos für die anderen User.

Das "Tagging" begegnet uns auf vielen Web 2.0-Portalen, bisweilen ergänzt um Bewertungs- Mechanismen. Such- und Ranking-Algorithmen sorgen dann dafür, dass der User bevorzugt diejenigen Inhalte zu sehen oder hören bekommt, die von anderen bereits positiv selektiert wurden. Bekannt ist das Prinzip auch in Online-Shops wie AmazonAmazon: Durch Auswertung der Clickstreams ist es möglich, die Kaufentscheidungen und Interessen "gleichgesinnter" Käufer an den User weiterzugeben und auf diese Weise vernünftige Vorschläge zu unterbreiten. Alles zu Amazon auf CIO.de

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