Maschinenzeitalter
Welche Rolle der Mensch im Arbeitsleben noch spielt
Daniel Nadler hat ein Programm mit dem Namen Kensho erfunden, ein Analyseprogramm für den Finanzhandel. Im Magazin der "New York Times" sagt er: Binnen der nächsten zehn Jahre werde seine und andere Software bis zur Hälfte aller Angestellten im Finanzsektor ersetzen. Angesichts des rasenden Erfolgs der Software nicht unrealistisch.
Was ist der Mensch wert, wenn es keine Jobs mehr gibt?
Wird man die vielen abgeschafften Jobs durch neue ersetzen können? Unklar ist auch, wie sich sozialer Zusammenhalt und Demokratie entwickeln, wenn es zu einer digitalen Zweiteilung kommen sollte: in diejenigen mit wichtigen, steuernden, kreativen Jobs. Und die anderen. Die ohne Arbeit oder diejenigen, die vom Computer kommandiert werden.
Für eine solche Nach-Arbeitsgesellschaft hat auch Stowe Boyd, führender Forscher des Technologieanalyse-Unternehmens GigaOM, eher Fragen als Antworten: "Wozu sind Menschen nutze in einer Welt, die ihre Arbeit nicht braucht, und wo nur noch eine Minderheit dazu da sein wird, eine digitalisierte Wirtschaft zu begleiten?"
In vielen Aufsätzen und Studien wird die Zukunft recht schwarz gemalt: Der Mensch unter einer Art Knechtschaft der Roboter. Verwiesen wird zudem auf juristische Lücken. Ein Programm oder Roboter könne ja kaum für "Taten" verantwortlich sein, wenn etwas schiefgehe. Wer dann? Der Programmierer? Der Käufer? Der Nutzer?
Nach der Automatisierung ist der nächste Schritt dann die künstliche Intelligenz, an der nicht nur in Kalifornien intensiv geforscht wird. Zu den größten Mahnern gehört der britische Physiker Stephen Hawking. Er empfindet künstliche Intelligenz als zutiefst bedrohlich für den Menschen. Ray Kurzweil vom US-Internetkonzern Google schätzt, dass 2029 Maschinen schlauer sein werden als Menschen.