Big Player oder Startups
Wer das Rennen beim Mobile Payment macht
Spannend ist auch, wie Amazon versucht, seinen Einflussbereich im Mobile Payment zu vergrößern: Im vergangenen Jahr wurde der Anbieter Gopago gekauft; zukünftig soll ein neuer Bezahldienst es Startups und anderen Anbietern von Abomodellen ermöglichen, regelmäßige Zahlungen abzurechnen; und der E-Book-Reader Kindle könnte bald zum Bezahlen an der Kasse genutzt werden. Inwieweit der Online-Händler wirklich ernst macht und auch einen Angriff auf den Einzelhandel startet, bleibt abzuwarten. Die zahlreichen Angebote im Online-Handel und deren Erfolg lassen jedoch vermuten, dass Amazon auch als Bezahldienst für den Handel keine schlechten Karten haben würde.
Das letzte Wort haben Handel und Verbraucher
Die Beispiele verdeutlichen: Die Big Player bringen sich in Stellung. Doch unabhängig davon, wie leicht sich eine Bezahllösung in einen Onlineshop integrieren lässt, sieht die Welt im lokalen Einzelhandel anders aus. Es scheint sicher, dass Apple, Facebook, Google und Co. beim Thema Mobile Payment in verschiedenen Bereichen ein Wort mitreden werden. Doch auch sie sind auf den Handel angewiesen, dessen Offenheit eine Grundvoraussetzung dafür sein wird, ob es in absehbarer eine All-in-One-Lösung geben kann. Die Startups haben bereits ihre Erfahrungen gemacht, wie mühsam der Handel gerade in Deutschland zu überzeugen ist.
Der Mobile-Payment-Markt wird erst dann wirklich in Schwung kommen, wenn eine echte Cross-Channel-Payment-Lösung das Bezahlen über alle Kanäle hinweg ermöglicht - auf einfache, schnelle und sichere Weise. Ob am Ende die Startups oder die Big Player die Nase vorne haben werden, bleibt abzuwarten. Die aktuelle PwC-Analyse geht in jedem Fall davon aus, dass sich von den aktuell rund 80 Unternehmen, die im Mobile-Payment-Markt aktiv sind, bis 2020 voraussichtlich nur drei bis fünf Anbieter etablieren können.