Retail IT


Besser mit Online-Shop

Wer den Überlebenskampf im Handel gewinnt

04.02.2010
Von Hartmut  Wiehr

4. Verstärkte Zusammenarbeit mit Herstellern kennzeichnet ebenfalls die Geschäftsprozesse der Online-Retailer: Markenprodukte anzubieten ist für sie weniger problematisch als für klassische Retailer, die oft Waren unter ihrem eigenen Namen anbieten und so den etablierten Brands Konkurrenz machen. Umgekehrt wird laut Mulpuru ein Schuh daraus: Da viele Konsumenten sich sehr markenloyal verhalten, können Web-Shops daraus mehr Umsatz generieren als Ladengeschäfte.

Forrester hat auch festgestellt, dass Webbesucher, die direkt auf Herstellerseiten gehen, dort generell mehr einkaufen als bei anderen Web-Visits. 71 Prozent der Besucher solcher Sites geben an, dort auch Einkäufe tätigen zu wollen. Online-Shops können sich generell diese Haltung der Konsumenten zunutze machen, indem sie bekannte Marken in ihr Angebot integrieren.

Neue Kunden finden in Social Networks

5. Mulpuru sieht einen weiteren Erfolgsfaktor darin, dass Online-Retailer auf die "power of the people“ reagiert hätten. Wer heute in den Social Networks aktiv ist, gehöre zu der neuen Zielgruppe der Online-Retailer. Der Grund dafür ist einfach: Oft sind diese "web-affinen“ User nur einen Klick entfernt, große Teile ihres Lebens spielen sich online ab.

Online-Retailer versuchen deshalb, selbst in Social Networks mitzumischen, indem sie auf Youtube oder FacebookFacebook aktiv sind oder eigene Communities auf ihren Webseiten starten, zum Beispiel durch Blogs oder Twitters ihrer eigenen Angestellten. Forrester-Analystin Mulpuru spricht auch von "social commerce tactics“ – im Klartext heißt das: Retailer sind darauf aus, das Engagement der Youtube-, Facebook- oder Twitter-User für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren oder "auf sie zu hören“, wie es marketingmäßig heißt. Alles zu Facebook auf CIO.de

Dazu lassen sie sich viel einfallen: So kann man bei dem Start-up Event Brite in San Francisco, das online Tickets für kleinere Events verkauft, einen persönlichen Link auf ihren Facebook- oder Twitter-Account posten, nachdem man einen Kaufvorgang – in diesem Fall: Kauf einer Eintrittskarte – abgeschlossen hat. Laut Forrester können inzwischen 10 Prozent aller Web-Besuche auf Retail-Sites und anschließender Umsätze auf Social Networks und entsprechende „Umleitungen“ zurückgeführt werden.

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