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Projekt Viva - Pro

Wie Bayern sein HR-Projekt stemmt

Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.
Wie sich komplexe IT-Vorhaben bewältigen lassen, hat das Bundesland Bayern mit der Einführung eines SAP-basierenden Personal-Management-Systems gezeigt.
Bayerns Finanzministerium hatte von 2003 bis 2005 bereits mit Hilfe von SAP R/3 die Bezügeabrechnung modernisiert.
Bayerns Finanzministerium hatte von 2003 bis 2005 bereits mit Hilfe von SAP R/3 die Bezügeabrechnung modernisiert.
Foto: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen

Vollintegrierte Verfahren komplexer Anwendungen, kurz: Viva - oder in der erweiterten Version: Viva-Pro - so nennt der Freistaat Bayern ein gerade abgeschlossenes Mammutprojekt. Die komplette Personal- und Stellenverwaltung sowie die Bezügeabrechnung werden jetzt in einem zentralen System abgerechnet. Basis ist eine Standardlösung von SAPSAP. Alles zu SAP auf CIO.de

Komplexe SAP-Projekte in Behörden haben so ihre Tücken. Ein Beispiel ist das Payroll-Projekt "MycalPays" im US-Bundesstaat Kalifornien. Dessen Ziel war es, das Abrechnungssystem für die Zahlungen an 240.000 Staatsbedienstete zu modernisieren. Doch angesichts vieler Fehlfunktionen zog die Controlling-Behörde im Februar dieses Jahres die Notbremse und will jetzt das aussortierte System reaktivieren.

Aus 16 mach eins

Ganz anders sieht es beim bayerischen SAP-Projekt aus. Dabei war die Aufgabenstellung hier sogar noch komplexer als in Kalifornien. Mit rund 470.000 Beamten, Angestellten und Versorgungsempfängern musste das IT-Team mehr als doppelt so viele Datensätze im SAP-System integrieren. Zudem ging es nicht nur um die Bezügeabrechnung, sondern auch um die Personal- und Stellenverwaltung.

Franz Josef Pschierer, Finanzstaatssekretär: "Mit 16 verschiedenen Verfahren war die Systemlandschaft ursprünglich sehr heterogen."
Franz Josef Pschierer, Finanzstaatssekretär: "Mit 16 verschiedenen Verfahren war die Systemlandschaft ursprünglich sehr heterogen."
Foto: Land Bayern

Auslöser für das Projekt war der Oberste Rechnungshof, der im Jahr 2004 die Personalwirtschaft der Ressorts überprüfte und dort insgesamt 16 unterschiedliche Verfahren und proprietäre Softwaresysteme vorfand. "Die wurden in unterschiedlichen Rechenzentren mit unterschiedlichen Datenmodellen betrieben", erläutert Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der FinanzenFinanzen und IT-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung. "Die Systemlandschaft war sehr heterogen." Top-Firmen der Branche Finanzen

Deshalb mahnte der Rechnungshof ein zentrales, effizientes System mit einheitlichen Prozessen über alle Ressorts hinweg an. Das Ergebnis war das Viva-Projekt, das unter der Ägide des Finanzministeriums stand. Als Projektleiter fungierte Rudolf Hofmeister.

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