Karriere in Großunternehmen

Wie die Allianz ihre High Potentials weiter entwickelt

16.02.2009
Von Dietmar Palan

Niedrige Fluktuation bei Führungskräften

Umso erstaunlicher ist es, dass die Allianz in der vom Trendence Institut erstellten Hitliste der gefragtesten Arbeitgeber deutscher Studenten erst an 43. Stelle auftaucht und unter den Wunscharbeitgebern der High Potentials nur auf Platz 84 landet. "Als ich einer Kommilitonin damals erzählte, dass ich bei der Allianz anfange, schaute sie mich erst mit großen Augen an, schüttelte dann den Kopf und sagte verwundert: 'Ich dachte, du hättest ein gutes Examen'", erinnert sich Uwe Michel, der seit 1994 für die Allianz arbeitet und derzeit das Lebensversicherungsgeschäft in Japan aufbaut.

Das graue Image steht im krassen Missverhältnis zu den Möglichkeiten, die der Konzern seinen Nachwuchskräften bietet. Einsteiger werden vom ersten Tag an in globale ProjekteProjekte eingebunden, wer auffällt, kommt rasch an verantwortungsvolle Jobs, viele leiten nach kurzer Zeit ihr eigenes Team. Alles zu Projekte auf CIO.de

Und nach spätestens zwei oder drei Jahren wartet irgendwo eine neue Aufgabe. Wer erst Teil des Systems ist, bleibt es meist auch. "Die Fluktuation unter den Führungskräften liegt im Schnitt weltweit bei 5 Prozent, das ist sehr niedrig", sagt Personalchef Daniel Dirks.

Viele, die in den vergangenen Jahren im Eilschritt durch die Hierarchieebenen gerauscht sind, geben offen zu, dass sie eher durch Zufall bei der Allianz gelandet sind. Christoph Hofmann etwa, der heute in einem Büro an der Avenue of the Americas in Manhattan arbeitet und in den vergangenen sechs Jahren eine spezielle Variante des Geschäfts mit Aktienfonds aufgebaut hat, die dem Asset-Manager der Gruppe bislang Kundengelder in Höhe von 20 Milliarden Dollar in die Kassen spülte.

Der heute 35-Jährige hatte schon während seines BWL-Studiums für McKinsey gearbeitet und war fest entschlossen, danach beim Beraterprimus anzufangen. Davon abgehalten hat ihn, dass er 1997 Markus Rieß kennenlernte. Der war damals gerade angeheuert worden, um die Fondsaktivitäten der Allianz zu bündeln und eine globale Asset-Management-Firma daraus zu machen.

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