Strategien


Beispiel BMW

Wie Firmen Erfolg mit Startups im Silicon Valley haben

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Innovationsvorbild BMW

Als ein Beispiel für Innovation auf vielen Ebenen nennt der Artikel BMW mit seiner i-Marke, einer Präsenz in Palo Alto und Partnerschaften wie zum Beispiel mit AppleApple. BMWBMW will Marktführer bei voll integrierten Premium-Mobilitätslösungen werden und ist laut Deloitte in diversen der genannten Innovationsfelder aktiv. Top-500-Firmenprofil für BMW AG Alles zu Apple auf CIO.de

In die Rubrik "Struktur" fällt der regelmäßige personelle Austausch von Forschungspersonal aus den USA und Deutschland - eine Rotationspraxis im Dienste der Innovation. Innovativ am "Prozess" bei BMW ist, dass der Innovationserfolg auch die Anpassung neuer Technologien in künftige Designs umfasst. Als "Netzwerk" dient ein 100 Millionen Dollar schwerer Risikokapitalfonds, mit dem der Konzern in Startups investiert.

Unter "Service" fallen diverse innovative Apps, zum Beispiel auch der Carsharing-Dienst DriveNow. Zur Stärkung der "Marke" schließlich trägt bei, dass die Münchner das Silicon Valley nicht nur als Katalysator für Ideen betrachten, sondern auch als Absatzmarkt für die eigenen Produkte. In der Gegend um San Francisco fährt man gerne mit dem i3 oder i8 herum.

Die Grafik zeigt das Veränderungspotenzial des Silicon Valley für Branchen wie Automobil, Healthcare und Banking.
Die Grafik zeigt das Veränderungspotenzial des Silicon Valley für Branchen wie Automobil, Healthcare und Banking.
Foto: Deloitte

Zwei Hindernisse

Hinderlich für den Erfolg können im Silicon Valley die oben angerissenen Hürden sein. Auf der regulatorischen Ebene nennt Deloitte die Überprüfung von Auslandsinvestitionen durch das Committee for Foreign Investment in the United States (CFIUS). Eine operative Gefahr kann sein, dass Akteure in den kalifornischen Ökosystemen den Anschluss an die Firmenzentrale verlieren. Talentierte Fachkräfte gibt es im Silicon Valley zwar in Hülle und Fülle, aber sie wollen erst einmal angeworben und gut bezahlt werden. In bestehende NetzwerkeNetzwerke gelangt man als auswärtiges Unternehmen außerdem nicht einfach hinein. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Deloitte empfiehlt 6 Schritte

Soweit zeigt Deloitte die Fülle an Möglichkeiten auf, wie Unternehmen an dieses Kraftfeld der Innovation andocken können - und die Schwierigkeiten, mit denen zu kalkulieren ist. Für ein erfolgreiches Agieren im Silicon Valley empfehlen die Analysten ein Vorgehen in sechs Schritten:

1. Setzen einer Innovationsstrategie und einer Richtung: Es gilt, Ziele zu definieren und die Verantwortung für ihr Erreichen zu klären. Eine Governance-Struktur ist nötig, um innovative Ideen zu priorisieren und ihre Umsetzung anzupacken. An Geld und Schulungen sollte es dabei nicht mangeln.

2. Erforschen der nächsten S-Kurve: Deloitte rät dazu, eine branchenübergreifende Bewertung disruptiver Trends vorzunehmen und das "Eintauchen" ins Silicon Valley für Entscheider zu ermöglichen.

3. Etablieren eines Innovationsvehikels:Man sollte vorab klären, ob man ein Forschungszentrum, einen Accelerator, ein Joint Venture oder etwas anderes im Silicon Valley haben will. Und man sollte wissen, wie man im Fall des Falles auf Schwierigkeiten mit der CFIUS-Behörde reagiert.

4. Suche nach den richtigen Partnern: Nötig sind hier eine Prüfung und Bewertung potenzieller Partner sowie eine Due Diligence-Prüfung, falls man ein Unternehmen kaufen will.

5. Festlegen des Modus operandi: Darunter fallen unter anderem die Einrichtung von Kommunikationsprotokollen zwischen Silicon Valley und dem Mutterunternehmen und die Definition von Werthebeln bei der Zusammenarbeit mit Startups.

6. Optimierung der Investitionen: Schlüsselaktionen sind hier die Konstruktion eines Business Cases, die Entwicklung eines Proof of Concept und das Erarbeiten von KPIs für Innovation und zu erreichenden Meilensteinen.

"Der Pfad zur Integration mit dem Silicon Valley-Ökosystem wird für jedes Unternehmen einzigartig sein - je nach strategischer Vision und gegenwärtiger Situation", konstatieren die Autoren. "Aber so manches lässt sich doch auf einen gemeinsamen Nenner bringen: Klarheit der Ziele, effektive Governance, Mechanismen für CollaborationCollaboration und ein verankertes Verständnis sowohl der Risiken als auch der potenziellen Belohnungen für die Suche nach Innovationen in diesem Tal." Alles zu Collaboration auf CIO.de

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