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Wie Google+ Facebook angreift

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Der Trend ist klar, so Elgen: Immer mehr bisher weitgehend eigenständige Produkte werden zu Funktionen von Google+ degradiert. Im Moment präsentiere Google im Schnitt alle zwei Wochen ein neues Feature. Folgt man dieser Trendlinie, wird deutlich, dass Google+ immer mehr zu dem Google-Produkt schlechthin wird. Und so geht Elgen davon aus, dass Google weitere Produkte in die Plus-Suite integrieren wird: Earth etwa, Blogger, Kalender, Docs, Latitude, Wallet, Shopping, Bücher, Voice, Places und andere mehr.

Für Google bedeutet das: Die Firma entwickelt sich zu einer Ein-Produkt-Company, das Produkt selber zu einem hochintegrierten Angebot mit einer stetig wachsenden Zahl von Funktionen. Und was macht der Wettbewerb? Wenn Google mit einem Produkt in einen bestehenden Markt gehe, wertet das den Markt zunächst auf, so Elgen. Aber sobald Google aus Produkten bloße Features mache, sauge es damit den Sauerstoff aus dem Markt, den andere Produkte zum Leben benötigen.

Die Funktion Latitude etwa erlaubt es, innerhalb von Google+ seinen aktuellen Standort an seine Kontakte durchzugeben. Damit macht es Google Foursquare schwer, einen ähnlichen Service als Produkt zu vermarkten. Genau das gelte für alle anderen Features von Google+ und bisher bestehende, eigenständige Konkurrenzprodukte. Denn wer, um zum Ausgangsbild zurückzukehren, schleppt schon eine Kamera mit, wenn sein Smartphone auch schöne Bilder macht?

Google+ wird gegen Facebook gewinnen

Es ist leicht nachvollziehbar, dass viele kleine Firmen mit kreativen Ideen und Produkten durch die "Featurization" von Google mittelfristig auf der Strecke bleiben und zunächst zwei Titane übrigbleiben werden: Google+ und Facebook. Aber auch zwischen diesen beiden wird es nach Überzeugung von Mike Elgen keinen echten Wettstreit geben, weil Google in wichtigen Punkten schlicht überlegen ist: bei der Suche, beim Messaging, bei Office-Funktionalitäten, beim Video-Chat, ja sogar beim Ausfiltern von Werbemüll - "eigentlich besser bei allem", so der CIO.com-Autor.

Dennoch werde Google im Moment noch wie ein junges Startup-Unternehmen im Angebot der sozialen NetzwerkeNetzwerke betrachtet, das gegen den Platzhirschen FacebookFacebook bestehen müsse. Aber mit der zunehmenden Umwandlung von ehedem eigenständigen Produkten in Features durch Google werde Facebook immer mehr zu kämpfen haben, um gegen den heurigen Hasen Google+ auf Dauer bestehen zu können. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de

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