Wie man Geschäftsreisen richtig plant

Deutsche sind zu stark Agenda-getrieben

CIO.de: Wie informiert man sich am besten über die kulturellen Gegebenheiten vor Ort?

Yasmine Limberger: Reiseführer oder das Internet sind gute Informationsquellen. Außerdem gibt es viele Reiseführer, die einen Businessfokus haben. Dort erhalten Geschäftsreisende Tipps zu den Landesgepflogenheiten und Verhaltensregeln im Geschäftsleben beispielweise wie sie sich bei einer Begrüßung oder einer privaten Einladung vor Ort verhalten sollten.

CIO.de: Gibt es Fehler, die deutschen Geschäftsleuten im Ausland häufig passieren?

Yasmine Limberger: Die gibt es. Deutsche sind bei Meetings sehr Agenda-getrieben. In asiatischen oder arabischen Ländern läuft das oft anders ab. Wenn der Gesprächspartner über andere Themen sprechen möchte als im Zeitplan vorgesehen, sollten Geschäftsreisende nicht ungeduldig oder wütend reagieren. Besser warten sie respektvoll den richtigen Moment ab, um die Punkte einzubringen, die sie im Meeting besprechen wollten. Denn sie repräsentieren nicht nur das Unternehmen, für das sie tätig sind, sondern immer auch das jeweilige Land aus dem sie kommen.

CIO.de: Fällt Ihnen ein weiteres Beispiel ein?

Yasmine Limberger: In Ländern wie Italien oder Spanien basieren Geschäftsbeziehungen sehr stark auf Vertrauen. Dort nehmen sich Geschäftspartner Zeit für den Beziehungsaufbau, gehen vielleicht erst einmal Essen und sprechen dann erst später über das Geschäftliche. Häufig kommen dort Verträge auch nicht innerhalb eines Tages zu einem Abschluss. Auch hier müssen sich zielorientierte Deutsche in Geduld üben. Auf jeden Fall sollten sie darauf achten, die jeweils eigenen Werte wie beispielweise Pünktlichkeit ebenso im Ausland aufrechtzuerhalten, auch wenn der Geschäftspartner sich vielleicht nicht daran hält.