Vier Szenarien
Wie sich deutsche Unternehmen bis 2030 entwickeln
- Die vier Varianten bewegen sich auf zwei Achsen: der technologischen Adaption und der Wettbewerbsfähigkeit
Mit Blick auf technologische Entwicklungen wie auch sozio-ökonomische Veränderungen und den aktuellen Wahlen in den USA, Frankreich und Deutschland skizzieren die Analysten von Deloitte mögliche Szenarien für deutsche Unternehmen im Jahr 2030. In dem Papier "Enterprises in Germany in 2030" spielen sie vier Varianten durch.
Diese vier Szenarien bewegen sich auf zwei Achsen: der technologischen Adaption, die von Vorreiter bis Nachzügler reicht, und der Wettbewerbsfähigkeit mit den Polen integrierte Lösungen versus Stand-alone-Produkten.
Szenario 1: Deutschland als Integrierter Plattform-Provider
Deloitte traut deutschen Unternehmen aufgrund des guten Bildungssystems, der Forschung und auch der bis dahin erreichten digitalen Infrastruktur eine Rolle als Integrierter Plattform-Provider zu. Das heißt, dass die Firmen State-of-the-art-Technologie, Ingenieurswissen und Kundenzentriertheit kombinieren. Sie bedienen damit komplette Wertschöpfungsketten für Kunden weltweit und zählen zu den Global Leadern. Die Analysten betonen jedoch, dass kleinere Unternehmen dafür einiges investieren müssen.
Szenario 2: Deutsche Unternehmen als weltweit anerkannte Spezialisten
Dieses Szenario basiert auf der Annahme, dass es deutschen Unternehmen nicht gelingt, integrierte Lösungen anzubieten. Sie haben genug Beispiele von Firmen gesehen, die an der Komplexität und den Kosten dessen gescheitert sind. Daher positionieren sie sich als Spezialisten für hochentwickelte, weltweit anerkannte Stand-Alone-Produkte oder Services, gerne in Nischen.
Die Firmen bilden untereinander Allianzen. Die deutsche Forschung ist anerkannt. Auch in diesem Szenario spielt Deutschland eine führende Rolle auf dem Weltmarkt, doch seine fragmentierten Märkte bremsen das Land.
Szenario 3: Deutsche Firmen als "Copycats"
In diesem Szenario verfügen kleinere Unternehmen den Konzernen gegenüber einen Vorteil - sie können schneller reagieren. Konkret: sie können bestehende Produkte und Services von Global Playern schneller kopieren. Laut Szenario drei ist Deutschland von Innovationen ebenso weit entfernt wie von einer bedeutenden Rolle auf dem Weltmarkt. Auch in puncto Forschung fällt die Bundesrepublik zurück.
Die Unternehmen konzentrieren sich auf den heimischen Markt. Mit fortschreitender Automatisation verlieren mehr Menschen ihren Arbeitsplatz.
Szenario 4: Deutschland als geschickter Kombinierer
Dieses Szenario schildert deutsche Unternehmen als geschickte Kombinierer bestehender Technologien mit bewährten Praktiken der Kundenzentriertheit. Das Land sieht sich in der Mitte eines "Globalisierungssturms" und behauptet sich durch Skills in den Punkten Konfiguration und Trend Scouting. Als "Fast Follower" adaptieren die Firmen Bewährtes schnell, während sie innovative, neue Technologien nur zögerlich annehmen. Sie gehen pragmatisch vor und zielen auf Effizienzsteigerung ab.
Eine Prognose, welches Szenario am wahrscheinlichsten eintritt, gibt Deloitte leider nicht ab.
- Heinz-Jörg Robert, Axians
"Der Weg zu einem einheitlichen Hybrid-Cloud-Betriebsmodell wird die Agenda der IT-Abteilungen 2018 dominieren." - Uwe Müller, Cisco
"Die Verwaltung von hybriden Umgebungen erfordert Management-Systeme, die in der Lage sind, multiple Clouds und verschiedene Technologien unter eine einheitliche Oberfläche zu stellen.“ - Peter Dümig, Dell EMC
"Ein zentraler Trend sind hyperkonvergente Infrastruktur-Lösungen. Hier beobachten wir ein starkes Wachstum und großes Interesse an solchen Lösungen als Plattform für Virtualisierung und Software Defined Storage (SDS) in allen Ausprägungen." - Michael Homborg, Fujitsu
„In den Bereichen Server, Server-Virtualisierung und Datacenter setzen sich 2018 insbesondere drei Trends fort: Software-Defined Datacenter (SDDC), die Implementierung von modularen Servern sowie der Einsatz von OpenStack als universeller Cloud-Plattform.“ - Stefan Weber, HPE
„Hybride IT-Infrastrukturen umfassen nicht mehr nur das lokale Rechenzentrum und verschiedene Clouds, sondern zunehmend auch IT außerhalb der Rechenzentren, sprich: Edge Computing direkt am Ort der Datenentstehung, in Fabriken, Stadien oder Einkaufszentren. Durch die Verzahnung von verschiedenen Formen von lokaler IT und Clouds steigt aber die Komplexität." - Ingolf Wittmann, IBM
"Aktuelle und kurzfristige Themen sind Edge Computing, Persistent Memory und Docker. In Zeiten von IoT und Industrie 4.0 fallen unglaublich viele Daten von Sensoren und Geräten an, welche in Echtzeit verarbeitet werden müssen. " - Dieter Stehle, Lenovo
„2018 werden sich IT-Verantwortliche im Bereich Server bzw. Server-Virtualisierung ganz stark mit schlüsselfertigen Lösungen auseinander setzen. Die Modularität und Skalierbarkeit hyperkonvergenter Lösungen gewinnt künftig eine immer stärkere Bedeutung. Im Bereich Datacenter spielen 2018 unserer Ansicht nach die Hybrid Cloud sowie As-a-Service Angebote und Managed Service Provider eine ganz wichtige Rolle." - Michael Haderer, Thomas Krenn
„Allgemeine IT-Trends wie Machine Learning, IoT, und Industrie 4.0 bestimmen 2018 auch die Trends in der Serverlandschaft. Dafür müssen schnell wachsende Datenmengen sowohl gespeichert als auch analysiert werden."