KI als Klotz am Bein

Wie Sie sich mit KI mehr Arbeit aufhalsen



Maria Korolov berichtet seit über zwanzig Jahren über aufstrebende Märkte und Technologien. Sie schreibt für die US-amerikanische IDG-Publikation CSO.

Das bedeutet, dass der KI-Output zusätzlich beaufsichtigt, überprüft, bearbeitet, korrigiert oder überarbeitet werden muss. Das alles kostet Zeit und reduziert die Produktivität.

Zu viel Datenwissenschaft, zu wenig Gewinn

Viele Kunden wollen einfach nur KI einsetzen und haben die Use Cases nicht sorgfältig durchdacht. So kann die KI einen enormen Arbeitsaufwand für Data Scientists und Data Engineers verursachen. Sie müssen die Trainingsdaten sammeln und vorbereiten, die Modelle erstellen und testen, sie in den Unternehmens-Workflow integrieren und dann die Leistung überwachen, um sicherzustellen, dass die KI weiterhin gut funktioniert.

Laut dem Jobportal ZipRecruiter lag das durchschnittliche Einstiegsgehalt für einen US-amerikanischen Datenexperten im Oktober 2024 bei 165.000 Dollar pro Jahr. "Machen Sie langsam", empfiehlt Steve Ross, Director of Cybersecurity bei S-RM Intelligence and Risk Consulting. "Stellen Sie keine Datenwissenschaftler ein, nur um ein paar E-Mails zu schreiben."

Ohne einen eindeutigen Use Case sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass das KI-Projekt nicht einmal über das Proof-of-Concept-Stadium hinauskommt, ergänzt Gartner. Das Marktforschungsunternehmen prognostiziert, dass bis Ende 2025 mindestens 30 Prozent der KI-Projekte aufgrund eines unklaren Geschäftsnutzens sowie schlechter Datenqualität, unzureichender Risikokontrollen und eskalierender Kosten aufgegeben werden.

Verlagerung statt Ersparnis

Das Hochschul-Marketing-Unternehmen Education Dynamics setzt KI zur Unterstützung von Kampagnen ein. Bei einigen Aufgaben gibt es nicht wirklich einen großen Produktivitätsschub, berichtet Marketing-Managerin Sarah Russell. "Vom Standpunkt der kreativen Bearbeitung und Überarbeitung aus gesehen, haben wir wirklich jede Zeitersparnis bei der ursprünglichen Erstellung ersetzt und in die Bearbeitung und Überarbeitung verlagert", sagt sie.

"Wir wollen vermeiden, dass unsere Texte KI-generiert klingen, keine Persönlichkeit haben oder überdreht sind. Für uns ist es weniger eine Zeitersparnis als vielmehr eine Verlagerung des Zeitaufwands." Aber die Einführung der Technologie helfe dem Unternehmen immerhin, sich weiterzuentwickeln. (ajf/jd)

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