Funk im Unternehmen

WLAN-Antennen richtig positionieren

08.08.2014
Von Dr. Harald Karcher

Rundstrahl-Antennen für Donut-förmige WLAN-Zellen

Omni-Direktionale Antennen, auch OMNIS oder Rundstrahler genannt, werden gerne mittig in Räumen oder Hallen positioniert. Im besten Falle können sie alle umliegenden WLAN-Verbraucher wie Notebooks, TabletsTablets, SmartphonesSmartphones, Drucker, WLAN-Telefone oder Gabelstapler gleich gut mit dem Wireless-Funk versorgen. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

OMNIS für dicke Donut-Zellen bis 3 dBi

Rundumstrahler funktionieren denkbar einfach: Hält man ein Drähtchen in der Länge eines Fingers senkrecht in die Luft und führt die Energie aus einem 2,4-GHz-WLAN-AP zu, dann entsteht rund um das Drähtchen eine WLAN-Funkzelle in der Form eines dicken Donuts.

Dicker Donut: Diese einfachste Form einer WLAN-Rundstrahlantenne, ein Dipol-Draht mit halber Wellenlänge links oben im Bild, strahlt horizontal um 360 Grad und vertikal mit 78 Grad. Diese Richtungs-Verformung im Vergleich zur Sonnenform ergibt einen Antennengewinn von 2,2 dBi.
Dicker Donut: Diese einfachste Form einer WLAN-Rundstrahlantenne, ein Dipol-Draht mit halber Wellenlänge links oben im Bild, strahlt horizontal um 360 Grad und vertikal mit 78 Grad. Diese Richtungs-Verformung im Vergleich zur Sonnenform ergibt einen Antennengewinn von 2,2 dBi.
Foto: Cisco

Wird das Drähtchen auch noch mit Plastik umgossen und am unteren Ende mit einem Gelenk samt SMA-Gewinde ergänzt, dann entsteht ein externer Antennen-Stummel, auch WLAN-Dipol-Antenne genannt. Solche Antennen haben oft einen Antennengewinn von 2,2 dBi. Es gibt sie ab drei Euro.

Mit derart einfachen Antennen kann man einen funktechnisch unkomplizierten Raum recht gut mit WLAN versorgen und mehrere WLAN-Surfer im näheren Umfeld bedienen.

OMNIS für flache Donut-Zellen bis 6 dBi

Drückt man von oben auf den Teig eines dicken Donuts, dann wird er dünner, aber sein Durchmesser nimmt zu. Die Menge des eingesetzten Teiges bleibt dabei aber unverändert.

So etwas Ähnliches klappt auch mit WLAN-Zellen, wenn man mehrere Dipol-Drähtchen in der Rundstrahler-Antenne kombiniert. Der Radius der Zelle wird dadurch größer, die horizontale Reichweite nimmt also zu, aber die vertikale Höhe der Zelle nimmt ab. Der Antennengewinn steigt auf circa 4 bis 6 dBi, nur durch die bloße Änderung der Antennenkonstruktion. Die eingesetzte WLAN-Energie muss dafür nicht verändert werden, genau wie die Menge des Teiges beim Donut-Gleichnis unverändert bleibt. Die insgesamt eingesetzte WLAN-Energie wird eben nur in die gewünschte Richtung umgelenkt.

Sektor-Antennen für Birnen-förmige WLAN-Zellen

Sektor-Antennen sind keine OMNI-Strahler, sondern Direktional-Antennen. Sie funken horizontal und vertikal in einem ähnlich starken Winkel, etwa mit 60 oder 90 oder 120 Grad. Oft setzt man eine 90-Grad-Sektor-Antenne in die Ecke eines Raumes, um ihn von dort mit WLAN zu bestrahlen.

Ausstrahlung: Einfache WLAN-Sektor-Antennen sind oft sehr flach gebaut: In einem Plastikgehäuse verbirgt sich dann meist eine flache Patch-Antenne.
Ausstrahlung: Einfache WLAN-Sektor-Antennen sind oft sehr flach gebaut: In einem Plastikgehäuse verbirgt sich dann meist eine flache Patch-Antenne.
Foto: Lancom

Sektor-Antennen mit 120 Grad Strahlungswinkel kennt man auch von vielen Mobilfunkmasten unter freiem Himmel. Dort ergänzen sich oft drei Antennen mit jeweils 120 Grad zu einer 3x120=360 Grad Rundumversorgung für GSM, UMTS und LTE.

Solche Anordnungen gibt es nicht nur für 2G-3G-4G-LTE-Masten, sondern auch für WLAN-Projekte: Drei Wireless-LAN-Antennen mit jeweils 120 Grad (oder vier mit 90 Grad, oder sechs mit 60 Grad) lassen sich ebenfalls an einem Masten unter freiem Himmel oder an der Decke einer Halle zu einer lückenlosen 360-Grad-WLAN-Ausleuchtung kombinieren. Im Gegensatz zu einem einzigen 360-Grad-Rundstrahler bringt die Kombination aus mehreren Sektor-Antennen eine größere Reichweite. Das kann erwünscht sein, falls weit und breit nur ein zentraler Masten oder Montagepunkt zur Verfügung steht, von dem aus eine große Fläche versorgt werden muss. Viele Sektor-Antennen bringen typischerweise einen Gewinn von 8 bis 9 dBi.

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