Eigene Korrekturen
Wo Forrester bei den Cloud-Prognosen irrte
Irrtum 2: Teenager überschreiten gerne Grenzen. Forrester fürchtete, dass die auch in der IT der Fall sei. Anlass zur Sorge war vor einem Jahr die wachsende Neigung vieler Firmen, Produktions-Applikationen, intellektuelles Eigentum, Kundendaten und andere kritische Daten in die Cloud verlagern zu wollen. Die Analysten erwarteten schlimme Rechtsfolgen für diese Firmen. Zum Glück sei dies so nicht eingetroffen, schreibt Staten. Aber bei den Verantwortlichen für IT-Sicherheit sollten nach wie vor die Alarmglocken schrillen, wenn derlei sensibles Material in die Public Cloud wandern soll.
Nur ein Fünftel hat Richtlinien
Irrtum 3: Vor einem Jahr rechnete Forrester damit, dass konservative Politiker die Freiheit in der Cloud durch paternalistische Eingriffe abschaffen könnten. Der harte Kern der Republikaner im US-Präsidentschaftswahlkampf bereitete diesbezüglich laut Staten ebenso Sorge wie Entwicklungen in der EU und China. 2012 sei es aber am Ende nicht so gekommen, die Gefahr bestünde gleichwohl fort.
Irrtum 4: 90 Prozent der Cloud-Entwickler verfügen neben ihrem Firmen-Account auch noch über einen persönlichen Zugang zu den Clouds ihrer Wahl. Forrester ging davon aus, dass der eine oder andere dieses Instrumentarium für Hackerangriffe oder andere Aktivitäten gegen das eigene Unternehmen missbrauchen könnte. Aber auch das sei bislang nicht eingetreten.
Wahrheit 1: Die Schatten-IT trat tatsächlich verstärkt ans Licht, wie Staten feststellt. Allerdings sei damit einhergegangen, dass die I&O-Abteilungen oft das Cloud Management übernommen hätten, was Forrester nicht unbedingt gutheißt. Außerdem habe erst jedes fünfte Unternehmen interne Cloud-Richtlinien definiert.
Wahrheit 2: Reselling reicht in der Cloud nicht, warnte Forrester Systemintegratoren und IT-Dienstleister. Einige Channel-Partner hätten mittlerweile die benötigten Skills entwickelt, um die Anwender bei Konfiguration, Integration, Monitoring und Ergänzung von Cloud Services für den individuellen Bedarf zu unterstützen. Staten lobt hier die Cloud Brokerage Services von Tata Consultancy Services und Wipro, aber auch die Aktivitäten von Arrow und IngramMicro. Aber noch würden die neuen Pfade zu selten beschritten.