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Zalando wird zum Angstgegner
Stabiles Soufflé
Ist Zalando also nicht mehr als ein hübsch anzuschauendes Online-Soufflé? Selbst wenn, für den stationären Modehandel würde das die Lage nicht groß ändern. Solange die Investoren - darunter das Beteiligungsunternehmen Rocket Internet, hinter dem die Brüder Marc, Alexander und Oliver Samwer stehen, die Tengelmann-Gruppe und der schwedische Finanzinvestor Kinnevik - nicht nervös werden und die Mittel kappen, kann Zalando weiter expandieren.
Und falls das Unternehmen scheitern sollte, werden die Umsätze kaum zurück in den stationären Handel fließen. Nicht nur Unternehmen wie der Amazon-Schuhableger Javari, der Kunden mit kostenlosem Versand und einer Rückgabefrist von 365 Tagen lockt, stehen parat. Auch die Hersteller entwickeln sich von Lieferanten zu Konkurrenten.
Evolution des E-Commerce
So will der Sportartikelproduzent Adidas bis 2015 rund eine halbe Milliarde Euro über eigene E-Commerce-Aktivitäten einspielen. "Die enormen Steigerungsraten der letzten Jahre" werden "mit Sicherheit weiter zunehmen", erwartet Mark Bezner, geschäftsführender Gesellschafter des Hemdenherstellers Olymp. "Wir beobachten diese Evolution", sagt Bezner, "und intensivieren unsere Bemühungen in diesem Geschäftsfeld."
Der Online-Kampf
Im Online-Kampf zwischen Markenherstellern und Großportalen dürfte es vor allem kleineren Anbietern schwerfallen, sich zu behaupten. Doch es gibt Chancen. Das Modehaus Rübsamen ist eine Institution in Augsburg. Mitten in der Innenstadt steht das Stammhaus, über dem rot umrandeten Eingang prangt der Schriftzug Fashion Galerie. Seit dem Jahr 1900 hat der Händler seine Pforten geöffnet, verkaufte anfangs Wanderstöcke, Bierseidel, Kruzifixe und Schnupftücher.
Nach und nach wandelte sich das Unternehmen zum Anbieter von Mode, Bettwäsche und Accessoires, Filialen kamen dazu. Inzwischen führt das Traditionsunternehmen 15 Läden rund um Augsburg, beschäftigt 200 Mitarbeiter - und betreibt nebenher vier Web-Shops.