IT-Nachwuchs-Programm
Praktikum bei Indischen IT-Dienstleistern
Wenn Dieter Berz deutsche Praktikanten nach einem Praktikumsaufenthalt in Indien wiedertrifft, beschreibt er den Reifeprozess, den die Studenten durchlaufen haben, als "beachtlich". Dabei geht es dem Country Managing Director des IT-Unternehmens Cognizant weniger darum, dass die deutschen Studenten neue Fachkenntnisse erlangen, sondern darum, dass sie in Indien ihren Erfahrungsschatz erweitern, ihre Vorstellungen vom Land positiv verändern und sich mit dem Markt beschäftigen. Berz Arbeitgeber war das erste Unternehmen, das der Initiative VIBE (Valuable International Business Experience) Praktikumsplätze in Indien zur Verfügung stellte. Heute nehmen bereits zehn High-Tech-Unternehmen Studenten aus Deutschland für bis zu sechs Monate auf, die Studiengänge in den Fächern Informatik, Wirtschaftsinformatik oder BWL absolvieren.
Im Herbst 2009 entstand das Programm an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Die Idee stammte von Professor Karl Kurbel, der davon überzeugt ist, dass man die Globalisierung hautnah erleben sollte. Unterstützt wurde Kurbel von Peter Schumacher, dem CEO von Value Leadership, einer unabhängigen internationalen Management-Beratung. Kurbel sagt: "Unsere deutschen Studenten haben bisher kaum Erfahrung mit diesem Thema", sagt er. Die wenigsten von ihnen wüssten, dass die größten IT-Unternehmen in Indien sitzen.
Sophia Kinne ist eine der Studentinnen, die sich auf das Abenteuer Indien eingelassen haben. Die 24-jährige Wirtschaftsinformatikstudentin aus Essen absolviert momentan ein Praktikum bei Capgemini in Mumbai. "Ich wollte etwas Besonderes, etwas Anderes, etwas Abenteuerreiches erleben", erläutert sie ihre Beweggründe, sich für das Programm zu bewerben. Da Indien immer auch in Bezug zur IT gebracht werde, sah sie die Chance in diesem Land berufliche und private Ziele zu erfüllen.